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Vandermonde.
Nun hat der Ausdruck:
(a 2 b -f- b 2 c c 2 a — a 2 c — b 2 a — c 2 b),
welcher auch gleich
(a — b) (a — c) (b — c)
ist, zum Quadrat den folgenden:
a 4 b 2 + a 4 c 2 -+■ b 4 a 2 + b 4 c 2 + c 4 a 2 + c 4 b 2
— 2 (a 4 bc + b 4 ac + c 4 ab) - 2 (a 3 b 3 + & 3 c 3 + c 3 « 3 )
+ 2 (a% 2 c -f n 3 c 2 & -f b d a 2 c + b z c 2 a + c 3 a 2 b 4- c% 2 ä) — 6a 2 b 2 c 2 .
Demnach ist hiermit die zweite Bedingung für die allgemeine Auf
lösung der Gleichungen des dritten Grades erfüllt.
Was die dritte und letzte Bedingung anlangt, welche fordert, dafs
man alle jene Gröfsen, welche hei der gegenseitigen Vertauschung der
Buchstaben ungeändert bleiben, mittelst der Ausdrücke
(a + b -f c), (ab + bc + ca), abc
darstellt, so ist dieselbe, wie wir sogleich sehen werden, jederzeit sehr
leicht zu erfüllen.
IV.
Da für die Gleichungen irgendwelchen Grades die wesentlichste Be
dingung der allgemeinen Auflösung darin besteht, eine Function der
Summe der Wurzeln, ferner der Summe ihrer Producte zu je zweien, der
Summe ihrer Producte zu je dreien u. s. w. zu finden, und zwar eine
Function, welche jede von diesen Wurzeln — unterschiedslos — zu liefern
im Stande ist, so sieht man nunmehr, dafs sich diese Untersuchung in drei
Hauptabschnitte teilen läfst, nämlich:
1) Man soll eine Function der Wurzeln finden, von der man
sagen kann, dafs sie jeder beliebigen unter diesen Wurzeln gleich
ist, je nach der Bedeutung, welche man der Function beilegt.
2) Soll man diese Function auf eine Form bringen, welche bei
einer gegenseitigen Vertauschung der Wurzeln sicli nicht ändert.
3) Soll man in diese Function die Werte einführen, die aus der
Summe dieser Wurzeln, aus der Summe der Producte von je
zweien u. s. w. gebildet sind.
Da der dritte Gegenstand der einfachste ist, so wollen wir ihn
zuerst behandeln.