Von der Salpeterlust. 107
ner in dieser Luft von statten gehen, vielmehr werden
die Saamenkörner darinn zerstöhrt und zum fernern
Keimen in der gemeinen Luft unfähig.
7) Sie widersteht der Fäulniß sehr stark und in einem
sehr hohen Grade, hat aber nicht auf bereits in Fäul
niß übergegangene organisirte Körper die Würkung,
solche wieder herzustellen, wie die fixe Luft (Vers. 267).
8) Durch Berührung dieser Luft mit der atmospharr-
rischen, verliert sie sogleich ihre Luftgestalt, erwärmt
sich und wird in rothe Dämpfe verwandelt, welche
vom Wasser schnell verschluckt werden, solchen die Ei
genschaften der Salpetersäure geben, wodurch erwie
sen ist, daß diese Dämpfe nur Salpetersäure in
Dampfgestalt sind.
9) Die gemeine Luft, mit welcher Salpeterlüft ver
mischt wird, verliehrt an ihrer Ausdehnung und Wirth
wenn die Mischung in einem gewissen Verhältnisse ge^
macht wird, in phlogistisirte verwandelt; es geschieht
hier das, was bey einem jeden phlogiftischen Prozesse
geschieht und die gemeine Luft wird mit dem Phlogft
ston verbunden, welches bey derZerstöhrung der Sal-
perlust entbunden und frey wird.
10) Durch die Vermischung der Salpeterluft mit
fixer, phlogistisirter und überhaupt mit allen Luft
arten, die zum Athemholen und zum Unterhalte des
Feuers untüchtig sind, wird sie nicht in Dämpfe
verwandelt, diese Luftarten verlieren auch in der Ver
mischung mit der Salpeterluft nichts von ihrer Aus
dehnung.
§. 777» Folgende Versuche dienen zur Bestätigung
der vorher benannten Eigenschaften der Salpeterluft.
286. Versuch. Man übergoß gefeiltes Kupfer mit
Salpetersäure, es Entwickelte sich eine ansehnliche
Menge Luft, welche, wie aus den folgenden damit
an zustellenden Versuchen folgt, alle Eigenschaften
der Salpeterlust hatte (§. 775).
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