Von der Salpeterluft. 109
Ein Beweis der Zersetzung der Salpeterluft durch
die atmosphärische und der hierdurch bewurkten Verän
derung ihres luftförmigen Zustandes in einen dampfför
migen (§.776. No. 8).
294. Versuch. Fixe Luft, welche mit Salpeterluft
vermischt wurde, verursachte keinen rothen Dampf,
auch wurde ein mir Lackmus gefärbter Lappen in die.'
ser Vermischung nicht roth (-. 776. No. 10).
Die Salpeterlust wird folglich von der fixen nicht
so, wie von der gewinnen zersetzt, eben so wenig wird
sie es, durch alle andere Luftarten, die zum Unterhalte
des Feuers und zum Athemholen untüchtig sind.
295. Versuch. Es wurde ein Thermometer in Sal
peterlust gebracht und der Grad ihrer Wärme be
stimmt, hierauf ließ man zu solcher gemeine Luft
hinzutreten; das Thermometer stieg sogleich ansehn
lich und die Salpeterluft wurde, wie es bey ihrer
Vermischung mit gemeiner Luft immer geschieht,
zersetzt und in Dampfgestalt gebracht ($, 776.
No. 8).
Dieser Versuch dient zur Bestätigung desjenigen,
was ich (§. 66i) von der Verwandlung der Dämpfe in
Luftgestalt, durch die Vermehrung ihrer gebundenen
Wärme und umgekehrt von der Verwandlung der luft-
förmigen Flüssigkeiten in dampfförmige durch Verringe
rung ihrer gebundenen Wärme vorgetragen habe: denn
das Steigen des Thermometers, bey dem Uebergange
der Salpeterluft in Dämpfe, beweist offenbar, die mit
diesem veränderten Zustande der Salpeterluft verknüpfte
Entbindung des Wärmestoffs.
§. 778. Die Bestandtheile der Salpeterluft sind
Salpetersäure und Phlogiston, mit welchen die Säure
dergestalt verbunden ist, daß sie in dieser Verbindung
als