Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Zweiter Theil)

Von der entzündbaren Luft. uz 
6) Die Salpeterluft nicht zu zersetzen. 
7: Das Kalkwasser nicht zu zersetzen. 
8) Die Lackmustinktur in ihrer Farbe nicht zu verän 
dern. 
9) Dem Wachsthums der Pflanzen und dem Keimen der 
Saamenkörner nicht nachtheilig, vielmehr beförder 
lich zu seyn. Diese Luft wird durch die Würkung der 
Vegetation, besonders der Wasserpflanzen, im Sonnen 
scheine, merklich verändert und zum Theile zum Athem 
holen tüchtig. 
§.78r. Die Eigenschaften, durch welche sich die, 
aus den Metallen, bey ihrer Auflösung in Säuren (§.779 
No. r u. 2), erzeugte entzündbare Luft, von der, aus or- 
ganisirtett Körpern, entweder durch das Feuer (No. 3.) 
oder durch die Faulniß entwickelten (No. 4), wie auch der, 
durch das Glühen der Dämpfe des Wassers (No. 7) und 
des Weingeistes (No.6.),so wie von der, durch das Ablö 
schen glühender brennbarer Körper im Wasser (No. 8) er 
zeugten brennbaren Luft unterscheiden,- sind folgende: 
1) Die entzündbare Luft der Metalle istum sehr 
viel l e i ch t e r, als die atmosphärische. Je schneller 
sie entwickelt wird, desto leichter ist sie; durch eine 
sehr schnelle Entwickelung wird sie bis i2mal leichter, 
als die atmosphärische, da sie hingegen bey einer lang 
samen Entwickelung nur 5 bis 8 mal leichter ist. Auch 
ist sie verschieden leicht, nachdem sie aus einem oder 
dem andern Metalle, durch diese oder jene Säure 
gezogen ist; am leichtesten iss die, welche sich bey 
der Auflösung des Zinks in Salzsäure ent 
wickelt; die entzündbare Luft, welche die orga- 
nisirtenKörper liefern, ist hingegen nur um ein 
g e r i n g e s l e i ch t e r, als die atmosphärische. 
2) Die entzündbare Luft hat immer einen starkenGe- 
ruch, der aber bey jeder Art verschieden ist 
und besonders davon abhängt, ob die Luft aus einem, 
H zum
	        
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