Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Zweiter Theil)

i6o Besondere Naturlehre. 
' jüc&ir ' 3 v;.' . 
7) Verhalten sich die Längen der Saiten, 
wie 5 : 8, so ist der Ton der kürzern Saite die 
kleine Sexte des Grundtons. 
8) Verhalten sich die Längen der Saiten, 
wie i : Z, so ist der Ton der kürzern Saite, die 
Oberdnodecime des Grundtons, oder auch 
die Oberoctave der Qui nte. 
9) Verhalten sich die Längen der Saiten, 
w i e i : 5, so ist der Ton der kürzern dieOberdno - 
decimeseptime oder die doppelte Ocrave der 
grossen Terze der Saite, die den Grundron an- 
giebt. 
§. 884. Folgender Versuch dienet zur Erläuterung. 
567. Versuch. Es wurde vermittelst eines Sonome- 
ters das Verhältniß der Längen, zwey gleich dicker 
und gleich gespannter Saiten, nach und nach verändert; 
sie gaben durch ihre Schwingungen die, mit dem Ver 
hältnisse ihrer Länge übereinstimmende, benannte ver 
schiedene Töne an. 
§. 88$* Aus den vorher (§. 88Z.) angeführten 
Verhältnissen zwischen den Tönen verschieden gespann 
ter, oder verschieden dicker Saiten, läßt sich leicht in al 
len Fallen bestimmen, wie stark gespannt, wie 
lang und wie dick verschiedene Saiten seyn müssen, 
damit die Töne, die sie angeben, in ein bestimmtes und 
gegebenes Verhältniß stehen. 
§. 886. Verschiedene Töne bringen durch ihre Ver 
einigung und gemeinschaftliche Würkung aus dem Hör 
organe Empfindungen hervor, die angenehm sind und 
Vergnügen erregen, andere bringen wieder unangeneh 
me Empfindungen hervor; erstere nennt man c 0 n so n i- 
rende Töne oder Consonanzen; lehtere hingegen 
dissonirende Töne, oder Dissonanzen. 
§. 887« Der Erfahrung zu Folge machen der Grund 
ton und seine Octave, der Grundton und seine Terze, 
oder auch der Grundton/ dessen Octave, Quinte und 
Terze
	        
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