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Besondere Naturlehre. -
sie den Sehewinkel vergrössern und dem Auge also die
Gegenstände unter grossem Sehewinkeln sichtbar machen.
§. 1254. Der erste Erfinder der Fernrohre soll ein
Brillenmacher Nahmens Z a ch a r i a 6 I a n se n zu Ende
des i6ten, oder zu Anfange des i7Len Jahrhunderts ge
wesen seyn; bald darauf wurde eben die Erfindung von
einem andern. Nahmens Hans Lipperhey gemacht,
auch Jacob Metrus aus Alckmar soll nach Carthe-
si u s der Erfinder gewesen seyn. Diese Leute hielten aber
ihre Einrichtungen der Fernrohre sehr geheim und
Galliläus erfand sie zum zweytenmahle, deshalb auch
noch bis jeztdiefe Art des Fernrohres, ein G a l l i l ä i sch e 6
(tubus Gallilaeanus) genannt wird, es ist aber auch un
ter dem Nahmen des Holländischen Fernrohrs
(tubus Batavus, Hollandicus, telescopium Batavum),
• wegen des Vaterlandes seines allerersten Erfinders
bekannt.
B
§. X055. Ein Galliläisches Fernrohr besteht aus
zwey Gläsern, einen convexen A B (vorstehende Figur) und
einen planconcaven Ev, die so gegen einander gestellt
werden, daß der Brennpunkt des convexen mit dem ein
gebildeten Brennpunkte des coneaven in E zusammen
trifft, die von entfernten Gegenständen fallende Licht
strahlen werden, durch das convexe Glas convergirend,
durch das Hohle aber wieder parallellaufend gemacht,
ein Auge, das dichte vor dem hohlen Glase liegt, sieht
daher den Gegenstand unter parallellaufende Lichtstrahlen
aufwärts stehend und unter einem vergrößerten Sehewin-