Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Zweiter Theil)

Von den Lustarten. 91 
Erwärmung und folglich mir Entbindung des, bey die 
sem Uebergange befreyten Wärmestoffs verknüpft. 
261. Versuch. Man vermischte zwey Luftarten, 
die in ihrer Vermischung zu einem festen Körper 
wurden, bey diesem Uebergange des luftförmigen 
Zustandes zum festen Zustande, wurde Wärmestoff 
entbunden, den die Luftarten abfetzten, weil sie ihre 
luftförmige Gestalt, zu deren Bildung er nöthig war, 
verlohren. 
262. Versuch. Es wurde der Dampf des Weingei 
stes, durch eine glühende tönerne Röhre geleitet, er 
erhielt durch Bindung des Wärmestoffs die Ge 
stalt einer luftförmigen Flüssigkeit, folglich eine 
dauernde Elasticität. 
263. Versuch. Es wurde ätzendes flüchtiges Alkali 
erhitzt und dadurch in eine Luftart verwandelt. 
Beide Versuche geben Beyspiele der Verwandlung 
einer tropfbaren Flüssigkeit in eine luftförmige, durch 
Beytritt und Bindung des Warmestoffs. 
§. 746. Die Auffangung der Luftarten, die sich bey 
der Auflösung der Körper, oder verschiedenen Operatio 
nen, durch welche sie zerstöhrt werden, erzeugen und 
bey welchen ihre Vermischung mit der atmosphärischen 
Lust auf das sorgfältigste vermieden werden muß, erfor 
dert verschiedene Werkzeuge, die man unter dem Nahmen 
des chemisch - pneumatischen Apparats(appara- 
ratus pneumatico-chemicus) begreift. Eine weitlauftige 
Beschreibung ihrer Einrichtung und ihres Gebrauchs zu 
geben, halte ich für überflüssig, weil der, bey den Ver 
suchen davon zu machende Gebrauch, den deutlichsten 
Begriff von beiden geben wird. 
§. 747. Die Luftarten können in zwey Klassen ge 
theilt werden: 1) in solche, die zum Einathmen ge 
schickt sind und in welchen Körper brennen körmen, man 
nennt
	        
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