Full text: Commissions II (Cont.) (Part 4)

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Mit diesen Formeln ergeben sich die durch die Orientie 
rungsfehler verursachten mittleren Modellkoordinaten 
fehler zu 
nix — ] Qxx nio 
ni y = 1 Qyy m 0 
niz = ) Qzz m 0 . (23) 
Wie die abgeleiteten Formeln zeigen, ist dieser eine 
Funktion des Ortes. Bei praktischen Untersuchungen 
wird man im Modell einen quasisystematischen Fehler 
verlauf erhalten, der durch den unregelmäßigen Fehler 
anteil des Orientierungsvorgangs hervorgerufen ist. Um 
repräsentative Mittelwerte für die Gewichtskoeffizienten 
der Modellkoordinaten zu erhalten, wurden für 6 und 
20 Orientierungspunkte die quadratischen Mittel der 
Gewichtskoeffizienten von 50 über die Modellfläche 
regelmäßig verteilten Punkten berechnet (Tab. 2). 
Tabelle 2 
n 
] Qxx 
]Qyy 
\Qzz 
6 
0,475 
0,719 
2,711 
20 
0,344 
0,502 
1,951 
Ein Vergleich der beiden Wertegruppen zeigt, daß bei 
20 Punkten gegenüber 6 Punkten eine 25- bis 30 %ige 
Genauigkeitssteigerung zu erreichen ist, die sich beson 
ders in der Höhe bemerkbar macht, da deren Fehler am 
größten ist. 
Das vorstehend beschriebene Verfahren wurde von 
Zeuner [4] im Rahmen einer Diplomarbeit untersucht. 
[4] Zeuner : Untersuchung der analytischen Punktbestimmung in 
einem Geländemodell unter besonderer Berücksichtigung der 
relativen Orientierung. Diplomarbeit TU Dresden 1962. 
Nach Berücksichtigung des durch Bildkoordinatemnes- 
sung verursachten Fehleranteils zeigte sich gute Über- 
einstimmung zwischen den nach Tabelle 2 und den durch 
Vergleich mit Kontrollpunkten erhaltenen Punktfeh 
lern. 
Wie man ans der Darstellung der Tabelle 1 erkennt, steigt 
die Genauigkeit der erhaltenen Orientierungselemente 
mit der Zahl der Meßpunkte. Die Steigerung der Genauig. 
keit der Orientierungselemente bewirkt, wie Tabelle 2 
zeigt, eine etwa prozentual gleich große Steigerung der 
Genauigkeit der Modellpunktkoordinaten, wenn man von 
den durch Bildkoordinatenmessungen verursachten Feh 
lern absieht. Man wird nun bei herkömmlichen Meß 
verfahren aus wirtschaftlichen Gründen die Zahl der 
Messungen nicht beliebig vergrößern können, und es ist 
zu überlegen, wieviel Messungen eine optimale Relation 
zwischen Genauigkeit und Wirtschaftlichkeit liefern. Wie 
Tabelle 2 zeigt, beträgt die Genauigkoitssteigerung bei 
20 Messungen 
30% 
50 Messungen 
50% 
90 Messungen 
60% 
Daraus folgt, daß höchstens 50 Messungen ein mit dem 
Aufwand verträgliches Maß an Genauigkeitssteigerung 
liefern. Praktische Untersuchungen haben demgegenüber 
gezeigt, daß ab 20 Meßpunkte wieder ein Ansteigen des 
Gewichtseinheitsfehlers zu verzeichnen ist, so daß die 
vorstehend angegebene Genauigkeitssteigerung im all 
gemeinen nicht erreicht wird. Das Ansteigen des mittleren 
Gewichtseinheitsfehlers wird sich besonders in Luftbildern 
mit wenig Situationsdarstellung bemerkbar machen. 
Diese Überlegungen zeigen, daß man sich bei Anwendung 
des vorstehend beschriebenen Verfahrens auf 20 bis 
30 Meßpunkte im Modell beschränken sollte. 
V ortragender: 
Prof. Dr.-Ing. habil. Horst Jochmann, 
TU Dresden, Lehrstuhl für Photogrammetrie
	        
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