Full text: Actes du onzième Congrès International de Photogrammétrie (fascicule 9)

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1. Einfübrung 
Die starke Nachfrage nach genauen grofimafistábigen Kartenunterlagen, die im Zusammenhang mit Wiederaufbau- 
und Neuplanungsmafinahmen nach dem Kriege in Nordrhein-Westfalen entstand, führte zu einer intensiven und 
schwerpunktmüftigen Herstellung der Deutschen Grundkarte 1 : 5000'. Um daneben den Forderungen nach schneller 
Bereitstellung von Unterlagen für Zwecke der Übersicht und der landesplanerischen Bestandsaufnahme nach- 
zukommen, wurden im gleichen Maßstab und Blattschnitt Luftbildpläne bearbeitet. Diese Bildpläne, die eine große 
Informationsfülle besitzen, wurden durch mosaikartiges Zusammenfügen herkömmlich entzerrter Luftbildteile sehr 
rasch hergestellt, enthielten aber keine Höhendarstellung und wiesen in Gebieten mit größeren Höhenunterschieden 
unkontrollierte Lageverzerrungen auf. Deshalb sind sie für exakte Planungen und bautechnische Projektierungen 
nicht verwendbar. 
Seit Einsatz des Orthoprojektors Gigas-Zeiss GZ 1 im Jahre 1966 werden in Nordrhein-Westfalen Orthophoto- 
karten im Maßstab 1: 5000 hergestellt, die die Bearbeitung der Grundkarte beschleunigen und die ungenauen 
Luftbildpläne im Bergland ablösen. Das Verfahren der Orthoprojektion führt zu einer hohen Lagegenauigkeit im 
Orthophoto und liefert eine Aufzeichnung von Geländehöhen (Profilschraffen). 
2. Gestaltung der Orthophotokarte 
Die beiliegenden Ausschnitte zeigen vom gleichen Geländeabschnitt die Darstellungsform der Orthophotokarte und 
die der Grundkarte. Dem Grundkartenblatt »Hüttental-Wenscht« liegt eine stereophotogrammetrische Luftbild- 
auswertung zu Grunde, die örtlich ergänzt und nach dem Musterblatt kartographisch bearbeitet wurde. 
Die Orthophotokarte entstand unter dem Gesichtspunkt, den Inhalt des Luftbildes möglichst vollständig und inter- 
pretiert wiederzugeben. Lineare Kartenelemente und Symbole der Grundkarte sind deshalb sparsam eingefügt 
worden und beschränken sich auf die Darstellung der Geländeformen, die Hervorhebung des Wegenetzes sowie auf 
einzelne erläuternde Schriftzusätze. Der Detailreichtum des Luftbildes zusammen mit der abstrakten Strich- und 
Signaturenzeichnung der Grundkarte ergibt eine optimale Aussage. Im Bedarfsfall können auch Eigentumsgrenzen 
sowie Signaturen für Eisenbahn und Bodenbewachsung in Deckfolien dargestellt oder farbig eingedruckt werden. 
Da in unserem Falle nicht die Herstellung eines eigenständigen Kartenproduktes beabsichtigt war, sondern 
die Orthophotokarte eine ergänzende Ausgabe der Grundkarte sein soll, wurde auf eine weitergehende karto- 
graphische Bearbeitung verzichtet. 
3. Herstellung der Orthophotokarte 
3.1 Signalisierung, Paßpunktbestimmung und Bildflug 
Die vielfältigen vermessungstechnischen und photographischen Anforderungen, denen der Bildflug genügen muß, 
erfordern besondere Sorgfalt bei der Vorbereitung und Ausführung. So ist es unter den herrschenden klimatischen 
Verhältnissen in Norddeutschland nicht ganz einfach, für alle Kartenblätter eine homogene Bildqualität zu erzielen, 
die aber Voraussetzung für die Gestaltung eines einheitlichen Kartenwerkes ist. Um kontrastreiche Orthophotos zu 
erzielen, ist eine frische Vegetation und nicht zu starke Belaubung wünschenswert. Da aber die Ergebnisse des Bild- 
fluges auch für eine Stereoauswertung zur Schaffung genauer Höhenlinien nutzbar gemacht werden, steht jene 
Forderung dem Wunsch nach Bodensichtbarkeit entgegen. Diese einander widersprechenden Forderungen zwingen 
zu Kompromissen und engen den günstigsten Befliegungszeitraum sehr stark ein. 
Die für die Orientierung in den Geräten notwendigen Lagepaßpunkte werden durch eine Dreiergruppe von weißen 
Scheiben (50 x 50 cm) signalisiert. Bei einem dichten Festpunktfeld bereitet ihre koordinatenmäßige Bestimmung 
keine besonderen Schwierigkeiten. Durch die Anwendung der Blocktriangulation sind die örtlichen Arbeiten ein- 
schließlich der Signalüberwachung neuerdings auf durchschnittlich 0,7 Tag je Blatt reduziert worden. Dagegen 
beansprucht die Bestimmung der erforderlichen Höhenpaßpunkte und zusätzlicher Geländehöhen im Durchschnitt 
! Amtliches Rahmenkartenwerk im Gaufi-Krüger-System; Blattformat 40 x 40 cm = 2 x 2 km. 
 
	        
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