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3000 qkm, der Maßstab der geplanten Karte ist 1:100000. Ein zusammenfassender For-
schungsbericht gibt einen Einblick in die Art und Umfang der Arbeiten und die zu erwartenden
Ergebnisse [2].
3. Forschungsreise von H. Kinzl, W. Hofmann und H. Löffler in die Huascarangruppe der
Cordillera Blanca in Peru. Hier sind der starke Gletscherrückgang und die durch ihn bedingten
folgenschweren Veränderungen der Landschaft im Vorgelände der Gletscher Anlaß zu der
detaillierten Bearbeitung des bis 6700 m reichenden, das Santatal fast 4000 m überragenden
Gebirgsmassives. Die photogrammetrische Aufnahme ermöglicht die Konstruktion einer ge-
nauen Karte 1:25000, die Untersuchung der Morinenstauseen der durch ihre Ausbriiche
geschaffenen Wirkungen und bedingten MaBnahmen [3].
4. Aufnahme und Erforschung des Chogo-Lungma-Gletschers im mittleren Karakorum
durch W. Kick 1954. Dieser Gletscher ist der am frühesten bekannt gewordene Gletscher des
Himalaya-Karakorum mit typischen Moränen und morphologischen Erscheinungsformen. Die
photogrammetrische Feldarbeit führte im Zug mit der Namensforschung für die geplante Karte
auch zu wichtigen linguistischen und völkerkundlichen Ergebnissen sowie zu einer bemerkens-
werten Klarstellung der topographischen Verhältnisse im Gipfelgebiet des mittleren Kara-
korum [4].
5. Forschungsreise von J. Werdecker und H. Hillebrand in das Ras Dedschen Gebirge in
Hochsemien, Äthiopien 1954 und 1955. Aufgabe war die glaziologische Klärung der eiszeit-
lichen Schneegrenze und Vergletscherung auf Grund von Moränenablagerungen und die landes-
kundliche Erforschung dieses äußerst abgelegenen und z. T. formenreichen H ochgebirges von
etwa 4600 m maximaler Hóhe. Grundlage ist die von Hillebrand durchgeführte photogramme-
trische Aufnahme, deren Auswertung zu einer Karte 1: 50000 bereits weit fortgeschritten
ist [5].
6. Aufnahme der Saipal-Gruppe im Himalaya durch H. Beyer im Rahmen der Osterreichi-
schen Himalaya-Expedition 1954. Hierbei wurde eine Karte 1: 25000 mit einem kleinen
Phototheodolit TAF bearbeitet; wertvolle glaziologische Messungen am Saipal-Gletscher
konnten mit dieser Aufnahme verbunden werden [6].
7, Aufnahme der Everest-Gruppe im Himalaya durch E. Schneider 1955 im Rahmen der
bergsteigerischen Expedition Dyhrenfurt. Mit dieser Aufnahme wird das durch viele berg-
steigerische Expeditionen der letzten Jahre erschlossene höchste Gebirge der Erde nun auch
genauer wissenschaftlicher Forschung zugänglich gemacht.
Wesentlich für das Gelingen der Arbeiten war die Verwendung leichter Aufnahmegeräte,
deren Bildformat mit einer Ausnahme das verhältnismäßig große Format 13 x 18 cm hatte.
Dieses Format und die zugehörige Bildweite von mindestens 15 cm sind nötig, um auch bei
großen Aufnahmeentfernungen (bis 60 km) ausreichende Genauigkeit und genügenden Detail-
reichtum der Bilder zu erzielen. Bei allen benützten Phototheodoliten, meist war es die leichte
Feldausrüstung TAF von Zeiss, war die Bildebene vertikal angeordnet, was für die Auswertung
am Stereoautographen von Orel Zeiss Voraussetzung ist und für die leichte Entnahme von
Winkeln auf Grund von Komparatormessungen zwecks Ergänzung der Triangulationen von
Vorteil war.
In mehreren Fällen, besonders bei den Arbeiten am Nisquallygletscher [1] und in der
Huascarangruppe [3], wurden Luftbilder zur Ergänzung der terrestrischen Auswertung
herangezogen. Es ist aber doch die Beantwortung der Frage nôtig, warum das Luftbild nicht
in viel größerem Umfang und vielleicht sogar ausschließlich eingesetzt wurde, wie es heute
normalerweise die Regel ist. Vor allem ist die Festpunktbeschaffung für die absolute Orientie-
rung von Luftbildaufnahmen am Stereoauswertegerät in den vorliegenden. Fällen extremen
Hochgebirges sehr schwierig. Wenn natürlich die Triangulationen und astronomischen Mes-
sungen zur Bestimmung der Festpunkte grundsätzlich ebenso durchgeführt werden können
wie für die terrestrische Aufnahme, so ist doch die Auswahl und Identifizierung der Paßpunkte
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