GEOGRAPHISCHE INTERPRETATION EINES THERMALBILDES DER STADTREGION VAASA
IN FINNLAND
Erkki Jauhiainen
Geographisches Institut, Universität Helsinki (Finnland)
Einleitung
Die Auswertung von Luftbildern ist für die Erstellung von geographisch-
en Karten eine seit langem anerkannte Methode und wird in allen Gebiet-
en der Geographie mit gutem Erfolg angewendet. In den letzten Jahren
ist die Entwicklung sehr schnell in Richtung der Fernerkundung der Um-
welt gegangen. Die passiven Fernerkundungsverfahren fangen die Eigen-
emission der Objekte auf. Zu diesem Bereich gehört die Infrarot-Wärme-
Messung. Das Emissionsvermögen natürlicher Bodenoberflächen ist im
Wellenlängenbereich um 10 um herum im allgemeinen gross, der Reflex-
ionseinfluss entsprechend gering (3). Die Infrarot-Aufnahmen stellen
im Spektralbereich 8 bis 13 ym ein nützliches Hilfsmittel dar, weil die
verschiedenen Infrarot-Emissionswerte der Bodenoberflüche zusützliche
Unterscheidungsmerkmale liefern. Die Eigenstrahlung der Bodenoberflüche
wird im thermischen Infrarot weitgehend durch die Oberflüchentemperatur
bestimmt, Mit Infrarot-Strahlungsmessungen kann man also die regionale
Verteilung der Oberflüchentemperaturen bestimmen. Die Bedeutung dieses
Verfahrens fUr alle Bereiche der Geographie hat allmühlich zugenommen,
und einige angewandte geographische Untersuchungen sind schon durchge-
führt worden (z.B. 6,4,2,7,8).
Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit der Auswertung eines
Thermalbildes der Umgebung und des Gebietes der Stadt Vaasa, an der
WestkUste von Finnland. Das Untersuchungsgebiet ist in der Beschaffen-
heit der Bodenoberflüche sehr vielfültig und enthült grosse Wasser-
flüchen.
Material
Als Untersuchungsaufnahme ist in Bild | das mit einem Infrarot-Line-
Scanner (M?s = Modular Multispectral Scanner von Bendix) am 16. Juli
1974 um 11.35 Uhr aufgenommene Würmebild ( 8 - 13 pm ) der Stadt Vaa-
sa und ihrer Umgebung dargestellt( | ). Die Aufnahme wurde von einem