- 1866 - 
anderer und nicht minder wesentlicher Nachteil der Orthophotos. 
Außerdem wäre der Gebrauch dieser relativ neuen Technik für den 
privaten Kleinwaldbesitzer zu teuer gewesen. Von dieser Sachlage 
ausgehend ist die Entwicklung eines Kartierungsverfahrens zur 
flächenmäßigen Erfassung der kleinen Privatwälder nötig, das den 
beschränkten finanziellen Möglichkeiten der Kleinwaldbesitzer 
entspricht. 
Durch die in den letzen Jahren verstärkte Anwendung der elektro- 
nischen Datenverarbeitungssysteme auf dem photogrammetrischen Ge- 
biet haben sich die analytischen Auswerungsverfahren weiter ent- 
wickelt, die zur Lösung des obengenannten Problems herangezogen 
werden könnten. Diese neuen Methoden, die unter dem Sammelbegriff 
"Digitale Bildauswertung" zusammengefaßt werden, basieren suf den 
Grundlagen der analytischen Photogrammetrie und bedienen sich der 
modernen elektronischen Rechner mit anschließbaren automstischen 
Zeichenanlagen. Sie werden aber trotz ihrer Vorteile - Rationsli- 
sierung und Kosteneinsparung - in der deutschen forstlichen For- 
schung und Praxis noch nicht angewendet. Es wird zum Beispiel die 
rationelle Fertigungstechnik der Luftbildkarte mit den Vorteilen 
der gezeichneten Karte kombiniert. Flächenberechnungen, Aufstellung 
von Flächenverzeichnissen und ähnliche Anschlußarbeiten, deren 
manuelle Abfertigung sehr zeitraubend und kostensufwendig ist, 
können in ein- und demselben Arbeitsgang erledigt werden. Zusätz- 
lich können die holzmeßkundlichen Daten zur Ermittlung des Holz- 
vorrats durch forstliche Meß-Interpretation miterhoben, digitali- 
siert und weiter verarbeitet werden. Für den kleinen Privatwald, 
von dem im allgemeinen keine forstlichen Unterlagen zur Verfügung 
stehen, könnte die damit erreichte Genauigkeit genügen. 
2. Photogrammetrische Auswerteverfahren 
Die Luftbildauswerteverfahren können grob in graphische und digi- 
tale eingeteilt werden. Unter dem Begriff der graphischen Auswer- 
tung mit räumlichen Auswertegeräten, die auch als "klassische Aus- 
wertungsmethoden" bezeichnet werden dürfen, wird die Auswertung 
des stereoskopischen Modells mittels eines Ansloggerates und das 
direkte oder synchrone Zeichnen (im Fslle einer Kartierung) des 
Kartenmanuskriptes auf einem Zeichentisch verstanden. Bei der di- 
gitalen Auswertung werden dagegen Bild- oder Modellkoordinaten 
der Meßpunkte zahlenmäßig erfaßt. Bei der anschließenden Verarbei- 
tung dieser Daten unterscheidet men eine "Off-line-Auswertung mit 
direkter Registrierung" und eine "On-line-Auswertung mit direkter 
Verarbeitung" der gewonnenen Deten. 
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
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