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300 - 400 mNN - stockt der Hochwald des Zentralkammes.
In umfangreichen Untersuchungen mit mobilen L - TemperaturmeBgerGten
in demselben Testgebiet konnte festgestellt werden, daB OF - und L -
Temperaturverhdltnisse in Talbereichen eine hohe Parallelitat auf-
weisen. Starke Differenzen traten vor allem bei einem auffallenden
Wechsel in der Landnutzung auf ( So werden z.B. die besonders tiefen
Temperaturen auf dem oberen Schambachtalboden durch groBe Wiesen-
flächen mit weitständigen Spalierobstreihen mitverursacht).In der-
artigen Zweifelsfdllen geben stichprobenartige Bodenkontroll-
messungen am besten ndheren AufschluB.
Lokale Kaltluftabgrenzung auf einzelnen Rebterrassen ( ca. 0,01 km2)
Um eine noch genauere Detektion der OF - Temperaturen in der Hektar-
und Ardimension zu ermoglichen, ist derzeit ein niedrigeres
Flugniveau angebracht. Abb. 5 zeigt aus 750 m U.G. die Verhaltnisse
am einstigen Schneckenberg, einer Grofterrasse von ca. 2.4 ha
Fldche am flurbereinigten Fohrenberg bei Ihringen. Auf Grund der
bergseitigen Neigung der Terrasse (vgl. Abb. 6 ) bildet diese eine
Kaltluftfalle. Am Grofiterrasseninnenrand liegt das OF - und L -
Temperaturniveau dabei fast genauso tief wie auf Talboden, erhohte
Kaltluftgefdhrdung in allen Strahlungsnachten der Vegetations-
periode und vergroBertes Frostrisiko in den Übergangs jahreszeiten
sind die Konsequenz (ENDLICHER 1977 a,b).Das vorgestellte Thermal-
bild gestattet die Beurteilung, welche Besitzparzellen auf dieser
GroBterrasse von einem erhohten Anbaurisiko betroffen sind. Die
synchron zur Befliegung durchgeführten mobilen L - Temperatur-
messungen (Abb.7) bestdtigen dabei durch das weitgehend parallele
Verhalten von OF - und L - Temperatur deren starke Rückkoppelung.
Der Einsatz von Fernerkundungsmethoden und digitaler Bildver-
arbeitung bei der Abgrenzung kaltluftgefahrdeter Gelandeteile
eröffnet neue operationelle Möglichkeiten bei der Bonitierung
von Rebflächen und der exakten Festlegung einer unteren Rebbau-
grenze in den mitteleuropdischen Weinbaubereichen.Ihre Anwendung
scheint insbesondere bei vorhandener Geländekenntnis aber
mangelhafter lokalklimatischer Datengrundlage lohnend.
Zusammenfassung
Die deutsche und europdische Weingesetzgebung schreibt eine genaue Ab-
grenzung von Rebflächen für den Qualitätsweinbau anhand von Klima-
gutachten vor.Ein noch nicht befriedigend gelóstetes Problem bildet
die Festlegung der Rebbauuntergrenze.Anhand von Thermalbildern aus
dem Kaiserstuhl wird untersucht, inwiefern Fernerkundungsmethoden
die Lösung dieses Problems ermöglichen. Mit einem Zeilenabtaster
aus 3600 m U.G. aufgenommene und digital verarbeitete nächtliche
Thermalbilder dienen zur Demonstration der Abgrenzung von Großlagen