Identifizierung von Rundstrukturen
Im Zuge der Satellitenbildauswertung bestand eine Aufgabenstellung
darin, Gebiete abzugrenzen, die aus lagerstättenkundlicher Sicht in-
teressant sein könnten, d.h, Höffigkeitsgebiete mineralischer Roh-
stoffe aufzufinden. Hier bot sich vor allem die Möglichkeit an, inner-
halb des Kristallins Rundstrukturen auszukartieren, Diese Strukturen
geben Hinweise auf magmatische Aktivitäten, an die Vererzungen ge-
knüpft sein kônnen. Aus geologisch vergleichbaren Gebieten sind z, B.
Karbonatite (seltene Erden, Titan) und basisch bis ultrabasische
Intrusiva (Ni, Cr, Pt) in solchen Rundstrukturen bekannt. Die Rund-
strukturen wurden überwiegend mit Hilfe des Entwässerungsnetzes
und des Reliefs auskartiert (siehe Abb. 5). Innerhalb Obervoltas
konnten im Bereich des Westafrikanischen Schildes 22 solcher Rund-
strukturen nachgewiesen und 16 im Gelände besucht werden.
(Siehe Abb, 6). Es zeigte sich, daß im Gelände aufgeschlossene
Rundstrukturen meist mit flachen Granitkuppeln, die vom Flußnetz
großräumig umfahren werden, identisch sind,
Die Vererzungen bei Gan und Kalamama
In zwei Spezialfällen wurden Gebiete mit schon bekannter Vererzung
(Gan und Kalamama) auf dem Satellitenbild näher untersucht, Das
für eine Prospektion in Frage kommende Gebiet konnte in beiden
Fällen erweitert werden,
Das Bleiglanzvorkommen Gan liegt bei 2?55' w.L. und 13°15° nôrdl.
B. zwischen den Ortschaften Gan und Niankore (siehe Abb. 7). Es
wurde 1969 entdeckt und seit 1971 vom BRGM intensiv bearbeitet.
Ein Bleiglanzgang wurde dabei auf einer Länge von 100 m freigelegt,
Im Mittel weist er eine Mächtigkeit von 10 cm auf. Neben dem Haupt-
gang wurde noch ein kleiner Nebengang entdeckt. Bei einer erneuten
Untersuchung im Jahre 1975 des DGM/GDA wurde 900 m südlich von
Gan unter einem 5 m mächtigen Laterit und ca. 20 m kaolinitisiertem
Gestein ein weiterer Bleiglanzgang durch Bohrung nachgewiesen; Als
Nebengestein treten typische vulkanosedimentäre Schichten des
Birrimien (mittl. Prákambrium) auf. Diese Einheiten streichen mit
ca, 50 , Quer zu diesem Streichen verlaufen Stórungsscharen, die
die Pb-Vererzung enthalten und die JORDAN (1977) als Abschiebungen
deutet,
Ca. 11,5 km südwestlich vom Zentrum des von JORDAN untersuchten
Gebietes ist im Satellitenbild ein Gebiet mit der gleichen 50 Streich-
richtung erkennbar, Dieses Gebiet ist ca, 6, 5 km lang und ca, 2, 0 km
breit. Es liegt genau in der streichenden Fortsetzung der von JORDAN
kartierten vulkanosedimentáren Einheit,