schen diesen beiden Arten von Unsicherheit eine bestimmte Be-
ziehung, die sich aus der einfachen Überlegung ergibt, daß die
benützten Wellen, wenn sie sich außerhalb des kleinen Kon-
figurationsgebietes durch Interferenz gegenseitig auslöschen
sollen, an den entgegengesetzten Rändern des Gebietes trotz
ihrer kleinen F. requenzunterschiede doch schon merkliche Gang-
unterschiede aufweisen müssen. Ersetzt man den Gangunter-
schied nach dem Quantenpostulat durch den Impulsunterschied,
so folgt der von Heisenberg formulierte Satz, daß das Produkt
der Unsicherheit der Lage und der Unsicherheit des Impulses
mindestens von der Größenordnung des Wirkungsquantums ist.
Je schärfer die Lage des Konfigurationspunktes bestimmt ist,
um so unschärfer ist der Betrag des Impulses, und umgekehrt.
Die beiden Arten von Unsicherheit zeigen also in gewissem
Sinne ein komplementäres Verhalten, dem aber dadurch eine
Schranke gesetzt ist, daß ein Impuls sich nach der Wellen-
mechanik unter Umständen absolut scharf bestimmen läßt,
während die Lage eines Konfigurationspunktes stets innerhalb
eines endlichen Gebietes unsicher bleibt.
Diese Heisenbergsche Unsicherheitsrelation ist nun etwas für
die klassische Mechanik ganz unerhürtes. Zwar daf) einer jeden
Messung eine Unsicherheit anhaftet, ist von jeher bekannt;
aber man hatte stets angenommen, daf) durch gehürige Ver-
feinerung der Messungsmethoden die Genauigkeit unbeschränkt
erhóht werden kann. Nun soll der Messungsgenauigkeit eine
prinzipielle Schranke gesetzt sein, und das merkwürdigste daran
ist, daB diese Sehranke sich nicht auf die einzelnen Grófen:.
Lage oder Geschwindigkeit, bezieht, sondern auf ihre Kom-
bination. Jede Grófe für sich kann prinzipiell genommen be-
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