Full text: Das Buch berühmter Ingenieure

   
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John Ericsson. 101 
Schon war er 851/, Jahre alt, als er noch immer rüſtig tätig war. 
Seine lette fertige Zeichnung ist vom 1. Februar 1889 datiert. Bald darauf 
aber wurde sein Zuſtand bedenklich, die Kräfte ſchwanden, und eine starke 
ſeeliſche Erſchütterung, die ihn am 7. Februar traf, als ihm der Tod eines 
durch mehr als 50 Jahre mit ihm engverbundenen alten Geſchäftsfreundes, 
Cornelius H. Delamater, gemeldet wurde, warf ihn ganz danieder. Die 
Extremitäten ſchwollen an, offenbar weil das Herz seine Tätigkeit versagte. 
Er gestattete aber nicht, daß man einen Arzt zu Rate ziehe, verbot auch 
seinen Aſistenten und Sekretären, von seiner Krankheit zu ſprechen. Das 
Befinden wurde raſch ſchlechter, und ſchließlich erlaubte er, daß ein Arzt 
befragt werde, wollte ihn jedoch noch immer nicht bei ſich ſehen. Als der 
Arzt darauf beſtand und ſchließlich Zutritt erlangte, war der Zuſtand bereits 
hoffnungslos. Dennoch blieb der Geiſt noch bewundernswert klar: er traf, 
da er ſich des nahen Todes bewußt war, seine lezten Verfügungen mit 
großer Umsicht und ließ sich noch an sein Sterbelager ein Zeitungsextra- 
blatt von der Straße heraufbringen, das er am 4. März ausrufen hörte, 
und das die Proklamation des neuen Präsidenten Harriſon enthielt. In 
der Nacht zum 8. März entſchlief John Ericsson: es war der Vortag des 
ſiebenundzwanzigsten Jahrestages des Monitorſieges von Hampton Roads! 
Er hatte ſich ſeit Jahren so von der Welt zurückgezogen, daß viele kaum 
noch wußten, wer der greiſe Sonderling war, daß viele höchst erstaunt waren, 
als ſie hörten, daß der unvergeſſene Erbauer des „Monitor“ erst jetzt die 
Augen zum ewigen Schlummer gesſchloſſen habe. Am 11. März fanden die 
Trauerfeierlichkeiten statt, und unter den mannigfachen Ehrungen und 
Kranzſpenden, die dem Toten an diesem Tage erwieſen wurden, waren 
zwei ſchöne Palmwedel: auf ihrer breiten, weißen Schleife stand als 
Spender Ericsſons altes ſchwediſches Regiment verzeichnet, als dessen 
„Captain“ er sich bis zu ſeinem Tode fühlte und hatte anreden lassen. 
Seine beiden Vaterländer, das seiner Geburt und das seiner Wahl, 
wetteiferten in Ehrenbezeugungen für den Toten. Der Staat New York 
ſpendete eine Summe zur Errichtung eines Denkmals, die Regierung in 
Waſhington ließ dem Manne, der ihr in ernsteſter Stunde einen entscheiden- 
den, unvergeßlichen Dienst geleistet hatte, ein weiteres Denkmal errichten, 
die ſchwediſche Regierung aber wandte ſich an die amerikaniſche mit der 
herzlichen Bitte, daß die sterblichen Überreste von Schwedens großem Sohne 
durch ein Kriegsschiff in ſeine Heimat gebracht werden möchten. Nach 
längerem Zaudern wurde die Bitte erfüllt: am 23. August 1890 ging der 
amerikaniſche Kreuzer „Baltimore" unter dem Kommando des später im 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
     
  
  
  
 
	        
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