der
den
der
jſen
IS,
ahn
tige
en-
ren.
den
eſer
[len
Nax
ine
Daß
eiſe
Im
ine
Na-
zu
ihn
Iris
Jen
ete
yth
chſt
en-
ind
in
rrik
nk,
tig.
Jas
Des
Der
te,
nd
Max von Chyth. 275
außerdem auch eine größere romantiſche Dichtung „Volkmar“. Oft genug
dichtete er während seiner oft ſehr langweiligen und stumpfsinnigen Arbeit
an den Maſchinen, um dem verkümmernden Geiſt wenigstens etwas An-
regung zu bieten.
Im Vorwort zur vierten Auflage ſeines Buches „Feierſtunden“" (Heidel-
berg 1904) hat Eyth ſein damaliges Tun und Treiben und seine Gemüts-
verfaſſung in jenen Heilbronner Tagen trübselig genug geschildert: „Jch will
nichts von dem Elend der nächsten Wochen berichten, das mir in einem
besseren Leben angerechnet werden dürfte, von den endloſen Stunden
von 5-12 und von 157 Uhr in dem rufßgeſchwärzten Winkel, in dem es
nie Tag wurde, von den Öllämpchen, bei denen wir arbeiteten, und die
gerade hell genug brannten, um den zu bearbeitenden Zahn (eines riesigen
Schwungrades) und seine zwei Nachbarn zu beleuchten, von den Meißeln,
die bald zu hart, bald zu weich und immer zerbrochen waren, von den
stumpfen Feilen, mit denen der Kuckuck nicht in die Ecken kommen konnte,
wo ein verfehlter Meißelhieb besondere Nachhilfe erforderte. Ich sage nichts
von dem namenloſen Jammer, mit dem uns ein aus Zorn oder Versehen
abgeſchlagenes Zahnſtück erfüllte, bis wir den Segen des Pfuſchens erkannt
und es ſogar in heimlicher Verborgenheit ohne fremde Hilfe wieder anzu-
kleben gelernt hatten. Ich ſchweige, wie billig, von den zerſchlagenen Fin-
gern, von dem Stück meiner Nase, um das mich ein beim Schmieden aus der
Zange geſprungener Meißel gebracht hat, von all den Schweiß- und Bluts-
tropfen, die ſchließlich an diesem Rade hingen. Es ist ja vermutlich ſchon
längst zugrund gegangen. Möge es in Frieden ruhen!
„ff . . . . Auch ich hatte meine Art, mich zu trösten, entdeckt. Ich machte
Gedichte. Das taktmäßige Meißeln trug viel dazu bei. Es gab den Sachen
ihren einfachen, natürlichen Rhythmus, so daß Dichten und Meißeln fast eine
traute Gewohnheit wurde. Damals entstanden die „Lieder am Schraub-
ſtock", die im vorliegenden Bande zu finden ſind. Das heißt, um die Wahr-
heit zu gestehen, ungefähr dreimal so viel, denn auf ſieben Zähne kam durch-
ſchnittlich ein Gedicht. Abersie waren, wie die Zähne, nicht alle gleichwertig.“
In der Kuhnſchen Fabrik zu Berg war das Leben ja nicht ganz so troſt-
los, wie in Heilbronn, aber doch zunächst noch wenig befriedigend. Immerhin
ſtieg Eyth auf und wurde im Jahre 1860 sogar ſchon mit der heiklen Aufgabe
einer erſten größeren Auslandsreiſe betraut; er wurde nach Paris geschickt,
um dort die Bauart der Lenoirſchen Gasmotoren zu studieren.
In jener Zeit hatten nämlich die durch den in Paris lebenden Belgier
Lenoir erfundenen Gasmaſchinen in der techniſchen Welt außergewöhn-
18*