362 XIX. Vorlesung.
2. Ausgangsmaterial: dl-x-Brompropionsäure:
CH, . CH . COOH + NH; = CH;.CH.COOH + HBr
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Br NH,
dl-x-Brompropionsáure dl-Alanin.
Spaltung des Razemkórpers in
LN eg
l-Alanin d-Alanin
+ (NO Br)
|
Y
d-x-Brompropionsäure.
(Chlorierung)
+
d-z-Brompropionylehlorid
CH, .CH.COCI + H.NH.CH(CH,) . COOH
|
Br
CH, .CH . CO. NH. CH(CH,). C000
|
Br
d-x-Brompropion yl-d- alanin
+ NH;
i
CH, . CH. CO. NH. CH(CH.).CO0H
|
NH,
d-Alanyl-d-alanin.
Wir haben bereits festgestellt, dab die Eigenschaften der Poly-
peptide in manchen Punkten große Ähnlichkeit mit denen der Peptone
zeigen. Es gilt dies vor allem für die höher molekularen Produkte. Selbst-
verständlich genügt dieser Umstand nicht, um den Schluß zu rechtfertigen,
daß in den Proteinen und ihren Abbaustufen die Aminosäuren so unter-
einander verkettet sind, wie in den synthetisch gewonnenen Polypeptiden.
Die nächste Aufgabe war nun, zu versuchen, aus einem Ge-
misch von zusammengesetzten Abbaustufen Produkte abzu-
trennen, die in allen Eigenschaften und in ihrer Struktur voll-
ständig mit bestimmten synthetisch gewonnenen Polypeptiden
übereinstimmten. Leider zeigen die Polypeptide keine so charakteristi-
schen Eigenschaften, daß es möglich wäre, das Vorhandensein einer be-
stimmten Verbindung dieser Art sofort zu erkennen. Manche ihrer Eigen-
schaften sind von bestimmten Bausteinen abhängig. Die gleichen Eigenschaften,
wie z.B. bestimmte Farbreaktionen, kehren immer wieder, so oft ein Polypeptid
den diese Reaktion. verursachenden Baustein enthält. Bedingt ein Baustein
bestimmte Fällungsreaktionen, dann finden wir diese häufig bei allen Ver-