14 Kapitel 1.
Am Punkte D zerlegt man die. Mittelkraft aus der Spann.
kraft des Stabes 1 und der Last P, nach den Richtungen der
Stübe 3 und 4 (Abb. 32) und trägt die Pfeile wie vorher in
Abb. 3o ein. So geht man weiter und ergünzt bei jedem
Knotenpunkte den Krüftezug aus den bekannten Krüften zu
einem geschlossenen, indem man durch seinen Anfangs- und
Eudpunkt parallele Linien zu den beiden Stüben zieht, deren
Spannkrüfte zu bestimmen sind.
Bei E ergeben sich die Spannkräfte
in den Stäben 5 und 6 (Abb. 33),
nw Fo oy » 1 » 8 (Abb. 34),
] G 3 3 » 9 3) IO (Abb. 35)
und bei H in dem Stabe 11 (Abb. 36).
Bei J hat man die Probe der Richtigkeit, daß sich der
Krüftezug P,, B, 10 und 11 schlieft. Das läßt sich in der
Abb. 37 verfolgen, welche die Abb. 31 bis 36 zu einem Krüfte-
plane vereinigt. Wegen der Symmetrie des Fachwerktrügers
wird auch sein Krüfteplan symmetrisch.
$ 5. Andere Fachwerke.
In den Abb. 38 bis 45 (Seite 15 bis 17) sind noch einige
sehr gebrüuchliche Formen von Fachwerken mit den zuge-
hórigen Krüfteplünen gezeichnet. Man beachte, daß die
obere Gurtung Druck und die untere Zug erhält, ähnlich wie
bei einem Balken auf zwei Stützen (Abb. 44 im II. Teil) die
oberen Fasern gedrückt und die unteren gezogen werden.
Für die. Kráftepláne dieser und ähnlicher Fachwerke
gelten folgende Regeln:
1) Alle Linien der unteren Gurtung schneiden sich in
dem Punkte, der die Stützendrücke 4 und B trennt.
2) Die Linien der oberen Gurtung trennen die Lasten
ihrer Knotenpunkte.
3) Die Gitterstäbe bilden einen gebrochenen Zug zwischen
den Linien der oberen und unteren. Gurtung.