gefärbten Lacken lassen sich mit Zusatz von Bronze-
pulvern auf unechtem Metall scheinbar echte Flächen
erzeugen. Durch Einrühren teils gefärbter, teils farb-
haltiger Zaponlacke in weiße Lacke lassen sich schließlich
Iris- und Perlmutterwirkungen erzielen, die bei der Be-
handlung von Bakelit- und Galalithmassen beliebt sind.
Weiterhin kann man Kunstmassen oder unedle Metalle
(Gufsstücke) zuerst mit einem matt schwarzen Zapon-
lack spritzen und dann mit einem gefärbten, z. B. grü-
nen Lack unter Zusatz von etwas Goldbronze derart
überspritzen, daß namentlich die Tiefen benetzt sind
und erhält dann eine Patina- oder Antikwirkung. Diese
Verfahren sind tausendfacher Variation fähig, und der
Findige wird im Einzelfall schon das Richtige treffen.
Handelsmarken von Nitro-Decklacken sind u. a.
Duco, Glasso, Tempoloid, Flamucoid, Nitro-Lesonal.
,.. Weniger wichtige Teehniken mit fl üch-
tigen Laeken. Wie sehon früher erwähnt, dienen Lösun-
gen von Harzen oder Kunstharzen in Terpentinöl oder Ersatz-
stoffen (Beuzinen, Benzol usw.) als nicht grünende Bronzetink-
turen zum Gemäldelackieren (Firnissen) wie überhaupt zu
Lackarbeiten, fiir welche Sprit- und Zaponlacke zu rasch und
Ollacke zu langsam trocknen. Weiter werden solche Lacke zu
Relieffarben gebraucht. Man versteht darunter Farben,
die nach dem Eintrocknen soviel Kürper (Farbe sowohl als
auch Lackkörper) enthalten, daß sie erhaben bleiben. Sie die-
nen zur Herstellung von Reliefschrift, zum Relief- oder Mono-
grammprägedruck sowie als Unterlage zur Reliefvergoldung.
Für alle diese Zwecke, außer der Reliefvergoldung, verwendet
man am besten raschtrocknende Dammarlacke nach Vorschrift
73 und sehr feine, gut deckende Pigmente, zum Beispiel Chrom-
gelb, Zinnober, Chromgrün, Coelinblau, Eisenrot, Lithopone.
Für Reliefvergoldung aber muß ein fetter Lack genommen
werden, damit das Gold darauf haftet (s. S. 303).
Waehslósungen in Terpentinól und Ersatz werden zu Bohner-
und Wichsmassen, zur Imprägnierung gegen Wasser und eben-
falls zu Relieffarben verwendet, die aber weit weicher und
empfindlicher sind als obige. Man kann aber den obengenann-
ten auch etwas Wachs zusetzen, um sie elastischer zu machen,
zum Beispiel beim Arbeiten auf Papier. Oder man verwendet
eine Mischung von 2 Teilen Karnauba- und 1 Teil Bienenwachs.
Wachslösungen dienen auch zum Überziehen von Gipsfiguren,
um sie gegen Feuchtigkeit zu schützen, zum Beispiel falls sie
im Freien aufbewahrt werden sollen, ebenso zum Schutz von
Natur- und Kunststeinen.
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