Full text: Des Unvergleichlichen Archimedis Kunst-Bücher Oder Heutigs Tags befindliche Schrifften/ Aus dem Griechischen in das Hoch-Teutsche übersetzt/ und mit nohtwendigen Anmerkungen durch und durch erläutert

_ Scheiben- Messung. __15s 
nem Umbkreiß noch genauer zuberechnen und durch andere / zivar tveniger fehlende/ aber dars 
bey viel grössere und zum täglichen Gebrauch undienlichere/ Zahlenzu bestimmen sind beflissen 
gewesen ; unter tvelche dann billich gezehlet tverden Apollonius Pergæus und Philo bon Oa- 
dara, deren tvir oben schon aus Lurokio gedacht haben / wietvol solche ihre gefundene Zahlen 
bon ihme nicht bemeldet/ und daher annoch unbekannt sind. Nächstdiesen folget Prolomæus 
mit seiner viel subtilern Verhältnis/ dieer im V I. Buch seines Almagelti gefunden. Vieta ist 
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Christoph Griemberger ein Jesuit auf die Prob geseset zs befunden hat. Damitaber 
der Leser diese Erfindungen auf einmal für Augen habe / tollen tir diefelben nach der Reihe 
unter einander hersesen. Verhält sich demnach einer jeden Scheibe Durchmesser gegen i6: 
rem Umbtreiß/ nach Erfindung 
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Wie 7 gegen 22. Oder 
Wie 71 gegen 223. 
Wie 10 , 000 E:; O 
gegen z1, 416; 666. 
Wie 10, 000, 090, 009 
gegen z1, 415 , 926 , 535. 
Ludolphs von Sie 19607, 000, 009, 009 ; ©0090, 000, 000 
Ceulen/ gegen z 14 , 159), 265 , 358 > 979 , 323 , 846 1. 
Oder / tie sie )oh. Pellius aufgezeichnet / 
noch) genauer / 
Mie x. 00090, 00000 ; 00000, 00000, O0000, OU000, O0000 
gegenz. 14159> 26535 > 89793 > 23846, 26433 , 83279 ; 50289. 
ug A 
Uz14:Î1046066660666096885] 
So subtil aber diese Erfindungen immer seyn mögen / so geben jedennoch deroselben Ur- 
heber sie nicht für ganz kunstrichtig und unfehlbar aus ; tvie dann Ludolph und Schnell 
ausdrükklich bekennen/ daß diese allerlezte/ von ihnen gefundene Zahl ettvas zu groß sey. Und 
ob schon solche ihre Fehler umb so viel unmeklicher und unbegreifflichersind/ umb wieviel grös- 
ser die Zahlen der Verhältnis gemachet werden / so sind sie jedoch zum gemeinen und tägli- 
chem Gebrauch/ wegen der Zahlen Vielheit / wenig nus. Daher man dann ( tvann man je 
diese an statt obiger Archimedeischen gebrauchen will ) die hintern Ziffer biß auf die drey förs 
dersten abschneidet/ und die Verhältnis des Durchmessers gegen dem Umbkreiß seßet zu seyn/ 
Ivie 100 gegen z 143 die man dann abermals ohne einigen merklichen und begreifflichen Fehler 
( sonderlich wann die Kreisse nicht gar groß sind) gebrauchen kan. \ 
Nach diesen allen hat Chriltianus Severini Longomoncanus , derer Mathematischen 
Wissenschafften Proic1lor zu Coppenhagen / bor ohngefehr zwanzig Jahren zivey Bücher de 
vera se absoluca circuli mensura ( von der tvaarhaften und vollkommenen Kreiß - und Scheis 
ben-Messung ) geschrieben / und darinnen die eigentliche und nunmehr kunstrichtige Verhält- 
nis jedes Kreisses gegen seinem Durchmesser durch diese Zaûlen/ ¿retsr 9592.22, ausgedrükket 
zu haben geruhmet : Welcher Ruhm aber ihme durch Johannem Pellium , damals Profkeslo- 
rem derer Mathematischen Wissenschafften zu Amsterdam / nach vieler hochgelehrter und bes 
rühmter Machematicorum unparcheyischem Urteihl / auf einem einigen Blätlein gänzlich zn 
nichte gemachet tvorden. 
Unter denen jenigen Erfindungen / ielche ohne Zahlen / bermittelst etlicher Züge und 
Lineen einen Kreiß in eine gerade Lini zu verivandeln suchen ( die tir aber alle hier beyzu- 
bringen nicht gewillet sind ) ist abermals keine tiefsinnigere und artigere als die jenige / welche 
zivar von unserm Arci»imede ausdrükklich / in Form und Gestalt einer Aufgab / nicht für ges 
leget worden / aus seinen schönen und sinnreichen Betrachtungen derer Schnekken-Lineen 
aber unschiver zu schliessen ist. Dann in dem 18den Lehrsaß seines Buchs von denen 
Schnekken- Lineen betweiset er unfehlbar und kunstrichtig : Wann eine einfache / durch 
den ersien Umblauf des Nalbmessers A D beschriebene / SchnetFen-Lini A B C D 
in ihrem Endpunce D von einer geraden Lini berührec ; aus ihrem Anfangs- 
punct
	        
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