Full text: Des Unvergleichlichen Archimedis Kunst-Bücher Oder Heutigs Tags befindliche Schrifften/ Aus dem Griechischen in das Hoch-Teutsche übersetzt/ und mit nohtwendigen Anmerkungen durch und durch erläutert

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da nicht kleiner ist als gedachter völlige Gesicht- 
toinkel/ müsse gefunden werden. 
(m)] Zum Exempel/ wann das Rund- 
Säuligen sehet wie bey c , in obiger Figur/ 
also dasßß die beyde Lineen h b und k b. zugleich 
die Seiten des Rundssäuligens und den Rand 
der Sonnen beyderseits just berühren / so ist 
s b k eben der völlige Gesicht- Winkel der 
( n.) Verstehe / wann zuvor auch die 
rechte eigentliche Spitze desselben gefunden wor- 
den / nach dem Unterricht / der von Archimede 
nächst vor diesem ist gegeben worden, und hie- 
her auch muß gezogen werden. Hat also biß- 
her Archimedes den Weg gewiesen,/ wie er der 
Sonnen rechten völligen Gesichtwoinkel / und 
darneben auch einen etwas kleinern gefasset und 
aufgerissen habe. Jetzt etkläret er ferner/ wel- 
cher Gestalt er sie beyde s. wicgroß 
er jeden deroselben absonderlich befunden habe. 
(0 ) Nehnnich ;/ Archirnedes hat zum Ex- 
empel einen Cixfel mit eimem Fuß in die Spitze 
derer gefundenen Winkel gesetzet / mit dem an- 
dern / iti belicbiger Weite / einen Viertelskreiß 
beschrieben / das kleine Stükklein desselben,/ wel- 
ches j eder aus beyden gefumdenen Winkeln ab- 
geschnitten/ auf dem Viertelskreiß / so oft erge- 
könnt/ herumbgetragen/ und also befinden/ daß 
der kleinere etwvas mehr als z55/ der grössere aber 
etrvas weniger als rz des Vierteilkreises gewe- 
sen sey. Ahoraus dann endlich folget (nicht 
eben wie groß der Sonnen Gesichtwinkel eigent- 
kich und zust sey ; dann dieses kan nach Archi- 
medis Meinung so gar genau nicht gemessen 
werden/ aus Ursachen die wir oben angezeiget z 
sondern) daß der eigentliche Gesichtwinkel der 
Sonnen weniger sey als r#x / grösser aber als 
>75 eines Viertel - kreises ; und folgends kleiner 
als z, grösser aber als z33 des ganzen Kreises: 
und also nurunehr umbss vielgewisser ist/ was 
Archimedes anfänglich gesetzet / daß nehmlich 
der waarhaste Durchmesser der Sonnengrösser 
sey als die Stite eines Tausent - Ekkes / so in- 
nerhalb des grössesten Kreises der Welt (NB. wie 
sie nehmlich von denen Alten beschrieben rvor- 
den / das ist / innerhalb des Sonnenkreises / 
welchen bemeldte alte Welt-gränzennicht über- 
stiegen haben) möchte beschrieben werden ; wie 
aus dem/ wasjezt folget / noch deutlicher wird 
zuersehen seyn. 
(p) Welchehierim Sinn muß ergänzet 
{verde / weil der Raum zu eng / und der voll- 
kommene Umblauff deroselben zu gegenwerti- 
gem Beweißauchnicht nöhtigist. 
(q ) Daß h k grösser sey als d k erhellet 
also : Weilgesetzet ist / daß die Sonne allbereit 
über dem Aufgangs - Kreiß erhöhet sey / so ver- 
tritt die Stelle slolches Aufgang - Kreises hie Lini 
«& C Kp 
Archimedis 
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und die/ von dem äussersten Rand der 
Sonnenandie Spilze der Regel/wo das 
Aug gestanden / gezogene Lineen / das 
Rund- säuligen berühren; so ist der ziwti- 
schen solchen Lineen begrisfene Winkel 
(n) nicht kleiner als der Sonnen eigent- 
licher Gesicht- Winkel. 
Ferner / nachdem diese Winkel also ge- 
sasset / und ein gerader in gewisse Teihl 
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vonhundertvier und sechzigen/ in welche 
der geradeWinkel war geteihlet worden; 
Ez mura! 
kels. Daherdannoffenbar ist/ daß der 
jcnige Winkel so der Sonnen Breite fas- 
set/ undseine Spilzeindem Aug hat, klei- 
t)sstetletetecüggercüß 
tea Winkels. 
HWannmnun ddieses also richtig undbe- 
glaubet ist / so folget nun ferner/ daß der 
Sonnen Durchmesser grösser sey als die 
Scite eines Tausent-Ekkes / welches in- 
nerhalb des grössesten Kreises der Welt 
beschrichen wird. 
Dann manbilde ihm ein das! 
eine ebene Fläche durch das Aug 
und der Erden SMMittelpunct stret- 
che / alsobald nach der Sonnen 
Aufgang ; welche Fläche die Welt 
zertheile nach der (p) Kreiß- Lini 
abc, die Erde aber nach def, und 
die Sonne nach der Scheibe s g. 
Der ErdenMittelpunct sey h. der 
Sonnen ihrer k; das Aug aber 
sey . Nunzieheman aus a gera- 
de Lineen / d1 und dx. welche die 
Sonnen- Scheibes gberühren in 
n und ce; undwiederumbaus dem 
Puncth zweyanderch mundh Z 
|) 
1.
	        
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