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Preußen.
der Spreewald.
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n dem einst so großen Wendenvolk finden sich in Norddeutschland noch viele,
aber verstreut lebende Ueberreste; so an der Ostsee, an der Elbmündung,
namentlich aber in der Lausitz. Nicht alle von diesen haben alte Sitte, Sprache
und Tracht so treu bewahrt, wie gerade diejenigen, welche den Theil der Niederlausitz be—
wohnen, der unter dem Namen des Spreewaldes ein von unzähligen Spreearmen und Canälen
durchzogenes Gebiet bildet. So eigenthümlich wie dies etwa 3 QMeilen umfassende wasser—
reiche Terrain ist auch die Tracht seiner Bewohnerinnen, die hier wie überall das Volks—
thümliche in der Kleidung am Längsten bewahren; denn die männliche Bevölkerung der Wenden
oder Sorben hat sich auch schon im Aeußeren modernisirt, nur ganz alte Männer sieht man
wohl noch in dem weißen Drillichrock, der mit bunter Naht geziert ist und in dieser Farben—
zusammenstellung an wendische Tracht erinnert.
Bei der Frauentracht ist das Kopftuch besonders originell, es nimmt in seiner Wickelung
über mannigfach gestaltete Pappgestelle ganz verschiedene Formen an, die theilweise die
Bewohnerinnen der verschiedenen Ortschaften kennzeichnen. Das im Spreewalde allgemein
verbreitete Kopftuch ist von hellem Kattun oder von bedruckter Wolle, und etwa 4 Fuß im
Quadrat groß; dreiseitig zusammengelegt fallen zwei über einander treffende Zipfel von der Höhe
des Kopfes am Nacken herab, während die andern beiden unter diesen durchgezogen, über dem
Scheitel in Schleifen geknüpft werden. Diese einfache Tracht, zu welcher die Spreewälderinnen
bei der Wahl vieler lichten Farben gern einem leuchtenden Roth mit bunter Blumenborte den
Vorzug geben, ist überaus kleidsam.
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