Prakt. Met. Sonderband 46 (2014) 119
ANWENDBARKEIT DER NANOINDENTATION ZUR
UNTERSUCHUNG MIKROSTRUKTURIERTER BEREICHE
IN CP-TITAN-PROBEN
C. Godard, A. Klingler, T. Junker, E. Kerscher
Arbeitsgruppe Werkstoffprüfung (AWP), Technische Universität Kaiserslautern,
Deutschland
ABSTRACT
am Zener-
argien für Bearbeitungsverfahren auf der Mikroskala zur Modifizierung von Bauteiloberflächen finden
in verschiedenen Bereichen von der Antriebstechnik über die Anlagentechnik bis hin zur
Medizintechnik Anwendung. Den Einfluss der eingebrachten feinen Strukturen auf das
Werkstoffstoffverhalten und die mechanischen Eigenschaften gilt es tiefergehend zu
erforschen. Neben der Untersuchung des zyklischen und quasistatischen Verhaltens von
mikrobearbeiteten Proben ist die Analyse des oberflächennahen Gefüges und der Härte
ungen mit von hoher Bedeutung. Die Nanoindentation lässt die Bestimmung lokaler mechanischer
rakterisiert. Eigenschaften in kleinen Analysevolumen zu. Die Anwendbarkeit dieses Verfahrens zur
~Phase fir Bestimmung der Harte in oberflachennahen mikrobearbeiteten Bereichen inklusive
Sehalt die metallographischer Praparation far den Reinwerkstoff cp-Titan wird in dieser Arbeit
ng gesenkt vorgestellt.
der beiden
aufgestellt,
er Z(e,€&,T) Ne
stellt. 1. EINFÜHRUNG
Bauteiloberflächen können durch verschiedene Bearbeitungsverfahren gezielt modifiziert
werden. Die Auswirkung solcher Modifikationen auf die Morphologie der oberflächennahen
Mikrostruktur wird im Sonderforschungsbereich 926 „Bauteiloberflächen — Morphologie auf
der Mikroskala“ untersucht. Prozesse wie beispielsweise das Mikrofräsen und
011. Laserstrukturierung werden angewandt, um den Verschleiß von Bauteilen im Reibkontakt
51 (1998) zu verringern. Ein weiteres Ziel dieser Verfahren ist das Biofilmwachstum auf derart
gestalteten Oberflachen in bioverfahrenstechnischen Anlagen zu steuern.
Mayer, in: Die eingebrachten Strukturen haben eine Tiefe von 10-20 pm beim Mikrofrasprozess und
eine Tiefe von bis zu 100 pm bei der Laserbearbeitung. Trotz der recht kleinen
Abmessungen ist eine Veränderung des oberflächennahen Gefüges und der
1) 594-604. mechanischen Eigenschaften möglich. Der Einfluss dieser Strukturen auf die
quasistatischen und zyklischen Eigenschaften wurde bereits weitreichend untersucht [1-3].
In dieser Arbeit soll tiefer auf mögliche oberflächennahe Veränderungen aufgrund der
ark, H. Bearbeitungsverfahren eingegangen werden. Diese Veränderungen sind teilweise
lichtmikroskopisch sichtbar. Eine weitere Möglichkeit, die lokalen Eigenschaften zu
slemens, bestimmen, ist die Nanoindentation. Durch sehr kleine Eindringkrafte konnen so die Harte
sowie der E-Modul ortsaufgeldst in kleinen Materialvolumina bestimmt werden. Dieses
1g, Messverfahren stellt hohe Ansprüche an die Oberflachenqualitat des Priflings, sodass die
metallographische Präparation die Hauptherausforderung darstellt. Eine plane Oberfläche
ist unerlässlich. außerdem sollten Kantenabrundungen während des Polierens vermieden