Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 46 (2014) 209 
UNTERSUCHUNG DES SELBSTANLASSEFFEKTES VON 
2u gestalten. MARTENSIT MIT HILFE VON ATOMSONDENTOMOGRAPHIE 
werden. S. Sackl*, H. Clemens**, S. Primig** 
* Christian Doppler Labor “Early Stages of Precipitation”, Montanuniversitat Leoben, 
Leoben, Austria 
Fe ** Department of Physical Metallurgy and Materials Testing, Montanuniversitat Leoben, 
= Leoben, Austria 
KURZFASSUNG 
1x51} 
a 9 Selbstanlasseffekte können in Stählen mit vergleichsweise höheren Martensit- 
are (15x15) Starttemperaturen beobachtet werden. Nach Entstehung der ersten Martensitlatten erfolgt 
A in diesen Latten während der weiteren Martensitbildung aufgrund der ausreichend hohen 
x3) Temperatur Kohlenstoffdiffusion. Dieser Effekt ist in Latten, die später bei tieferen 
3x3) Temperaturen gebildet werden, nicht vorhanden. Bei Stählen mit bis zu 0.2 m.% können 
HOHEN so während dem Abschrecken bis zu 90 % der Kohlenstoffatome im Martensit an 
th (15x15) Versetzungen segregieren. Aufgrund ihrer atomaren Auflösung und ihrer Sensitivität 
io hinsichtlich leichter Elemente eignet sich die Atomsondentomographie sehr gut zur 
rice(5x5) Untersuchung dieses Phanomens. In dieser Studie wurde der Selbstanlasseffekt in einem 
42CrMo4 Vergitungsstahl, der eine Martensit-Starttemperatur von 310 °C aufweist, mittels 
Atomsondentomographie untersucht. 
ysmoglichkei- 1. EINLEITUNG 
Die martensitische Umwandlung in Stählen verleiht Vergütungsstählen sowie Schnell- 
sel exportiert arbeitsstéhlen ihre technische Bedeutung. Durch das Harten des Gefuges werden hohe 
Hartewerte und Zugfestigkeiten erreicht. Durch das Anlassen nach dem Härten wird das 
Gefüge entspannt und zusätzlich eine ausreichende Zähigkeit eingestellt. Die 
martensitische Umwandlung ist eine diffusionslose Umwandlung. Jedoch wurde schon 
‚erden. früh erkannt, dass sich die diffusionslose Umwandlung auf die substitutionellen 
Legierungselemente beschränkt, sofern die Martensit-Starttemperatur (Ms) über 
Raumtemperatur liegt. Liegt die Ms eines Stahles im Bereich von 200 bis 480 °C, wird ein 
Selbstanlasseffekt des Martensits beobachtet. Beim Abschrecken nach dem 
Austenitisieren besteht bei diesen Stählen die Möglichkeit, dass der Kohlenstoff genug 
Mobilität besitzt, und somit während des Abschreckvorganges diffundieren kann. Dieser 
Effekt des Selbstanlassens wird auch als Auto-Tempering bezeichnet. Auto-Tempering 
findet nicht nur während des Abschreckens statt, sondern wird auch manchmal als 
Vorstufe zu den vier Anlassstufen angesehen [1]. Durch das Spannungsfeld um 
Versetzungen entstehen nahe den Versetzungskernen interstitielle Gitterplätze, die ein 
geringeres Energieniveau aufweisen, als beispielsweise interstitielle Gitterplätze im 
ungestorten Gitter. Während des Selbstanlassens des Martensits diffundiert nun der 
Kohlenstoff bevorzugt zu diesen Gitterplätzen. Bei manchen Stählen werden neben
	        
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