Full text: Einführung in die Buchkunde

165 II. Das Buch und seine Teile 
arabischen Ziffern an den unteren Rand: Domen. Guglielmini, 
Della natura de fiumi, Bologna, Eredi d’Antonio Pisarri, 1697, man 
umschließt sie mit typographischem Ornament und Klammern, 
setzt sie im XVII. Jahrhundert regelmäßig in die obere äußere 
Ecke, um sie dem Auge beim Durchblättern recht sinnfällig zu 
machen, im XIX. Jahrhundert meist oben in die Mitte, rechts und 
links von einem Strich umgeben, oder inmitten einer schmalen 
Kopfleiste untergebracht, in neuerer Zeit fast regelmäßig unten, 
wo sie ebenfalls herumwandert und bald in der Mitte, bald in der 
äußeren Ecke steht. 
Zahlzeichen 
Die Zahlen 1, 2, 3 wurden bei allen Völkern, die nicht Buch- 
stabenzeichen dafür verwenden, durch 1, 2 oder 3 Striche an- 
gedeutet. Auch unsere Zeichen für 2 und 3 sind eigentlich nur 
miteinander verbundene Striche. Von 4 an beginnen die Zeichen 
voneinander erheblich zu differieren. 
Alle Völker des Altertums, mit Ausnahme der Inder und Araber, 
stimmen darin überein, daß sie auch für höhere Zahlen (4, 5, 
6... 10, 20 ... 100, 200 usw.) besondere Zeichen annahmen, so 
daß sie jede zusammengesetzte Zahl nur durch eine Addition 
ausdrücken konnten, z. B. 1925 = 1000 + 900 -+ 20+5 wie das latei- 
nische MDCCCCXXV, während die Inder durch die Erfindung 
der Null (sunja, arab. sifr, das Leere; von dem arabischen Wort 
stammt unser Wort „Ziffer‘“) es ermöglichten, durch den Stellen- 
wert, die Position, mit zehn Zeichen für 0 bis 9 auszukommen. 
Die Null kommt zum erstenmal auf einer indischen Urkunde aus 
dem Jahr 738 vor, wurde bald mit dem ganzen Zahlensystem von 
den Arabern übernommen und kam durch diese nach Europa. 
Hier finden wir sie zum erstenmal in einer spanischen Handschrift 
aus dem Ausgang des X. Jahrhunderts. Damit war das dekadische 
System begründet und das Rechnen ungemein erleichtert. 
Die Chinesen bedienen sich besonderer Zeichen für 1 bis 10, 
100, 1000, 10000 ähnlich wie die Römer, während 20, 30, 
40 usw. hier nicht durch ein besonderes Zeichen, sondern durch
	        
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