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und kräftiges Abwaschen wieder los und hätte dadurch zu sehr ge-
litten. Auch die Formen der großen Anfangsbuchstaben in den
von Gutenberg herrührenden Ablaßbriefen von 1454 und 1455
zeit. seien in Metallschnitt, nicht in Holzschnitt hergestellt gewesen.
Das Auseinandernehmen, doppelte Einfärben und Wieder-
im zusammensetzen, das sehr behutsam vorgenommen werden mußte,
erwies sich aber von selbst als sehr zeitraubend und umständlich,
„ON- so daß man wieder zur Aussparung des Raumes für die Initiale
überging, die der Miniator je nach seiner Begabung in künst-
902. lerischer oder einfacherer Form einzeichnete. Zu seiner Unter-
stützung wurde auch, um einem Irrtum vorzubeugen, der be-
treffende Buchstabe (Repräsentant) in kleinerer Type in den leeren
Raum gesetzt, so zum erstenmal 1470 in der Eusebiusausgabe von
iner Nikolaus Jenson in Venedig, Hain 6699; als ein spätes Beispiel
und dafür sei der Cicero, Opera rhetorica, Venedig, Haeredes Aldi
auf Manutii & Andr. Asolani, 1533, angeführt.
war Die gedruckte Holzschnittinitiale tritt in Deutschland im Jahre
vom 1472 bei drei Druckern fast gleichzeitig auf, bei Günter Zainer
aus- und Johann Bämler in Augsburg und bei Johann Koelhoff in Köln.
In Günter Zainers Bibel von 1477, Hain 3134, finden wir dann zum
ließ erstenmal in Deutschland die Initiale mit bildlichen Darstellungen.
Das Hauptverdienst um die Initialen als regelmäßigen Buch-
lter- schmuck hat aber Erhard Ratdolt, der in Italien 1476 die offene,
ilten 1477 die geschlossene gedruckte Holzschnittinitiale anwendete
nen und überhaupt um die Verschönerung des Buches sich große
uch- Verdienste erwarb. Ihm und seinem Genossen Bernhard Maler
etzt, (Pictor) verdanken wir die rankengeschmückten Initialen, die
Ver- als litterae florentes bekannt sind und als spezifisch italienische
eide Buchformen fortleben, während die Initiale in Maiblumenstil
h in sich auf Deutschland beschränkt. Für Venedig sind weiterhin
charakteristisch die Buchstaben mit Tieren und Menschen,
ypo- Urnen und Trophäen, Putten und Vögeln, mit Blumenranken
lolz- verbunden, für Lyon die grotesken Darstellungen von Menschen
| der und Fabeltieren, für Paris die Verbindung von grotesken Men-
um- schenköpfen und kalligraphischer Verzierung besonders im Buch-
Me- staben L, sowie das perlenartige Ornament auf Schrotgrund.
urch Näheres bei Haebler, Inkunabelkunde S. 91.