186 II. Das Buch und seine Teile
Pre, der Brunnen (puis) mit Jesus und der Samariterin bei Guil- ;
laume Du Puy, eine Mühle (moulin) bei J. Moulin, der Hahn bei €
Lecog, die Fontäne bei Fontana in Venedig (Abb. 13). N
Daneben führten — vorzugsweise die französischen — Drucker ©
des XV. und XVI. Jahrhunderts auch noch eine andere Firmen- $
bezeichnung mit besonderem Geschäftswahrzeichen (enseigne),
so. Pasquier Bonhomme: ä saint Christophe; Pierre le Caron: )
ä la rose; Jean Trepperel: ä image Saint-Laurent und ä l’&cu
de France; Jean Petit: ä la fleur de lis d’or und au lion d’argent;
Guillaume Eustace: aux deux sagittaires; Francois Regnault: |
ä Pelephant; Thielman Kerver: ä la licorne; Jean Saint-Denys: .
ä image Saint-Nicolas; Jean Dupre: aux deux cygnes; Galliot
du Pre: ä la Gallee; Geofroy Tory: au pot cass6€; Michel Vascosan:
ä la fontaine u. a. — Vgl. Ed. Rouveyre, Connaissances n&cessaires ;
ä un bibliophile. Paris. VI, p. 834f. ©
Das Signet war schon damals ein Werbemittel, eine Art buch-
händlerischer Propaganda, obwohl im XV. Jahrhundert noch kei-
neswegs ausnahmslos im Gebrauch, denn es gibt auch zahlreiche
Inkunabeln, die kein Signet enthalten. Der Verleger empfahl da-
mit auch seine folgenden Werke, die dasselbe Zeichen trugen,
den Käufern. Da sie fast alle eine hübsche gefällige Form hatten,
waren sie zugleich ein billiger Schmuck des Buches (Abb. 14, 15, 16).
Die Signete mit bildlichen Darstellungen, die französischen,
rückten zunächst vom Schluß auf die erste Seite vor, wo sie
natürlich ihren Zweck, das Buch und seine Firma zu empfehlen,
noch leichter erfüllten. Dazu kommt, daß die französischen Livres
d’heures im Innern und auch am Schluß einen weltlichen Schmuck
nicht recht vertrugen. Das Signet wurde eine Ergänzung des
Titels und gab in dem bekannten Bilde den Namen des Verlegers,
der dann ausführlich und mit Worten meist am Ende des Buches
zu finden war.
Als dann im XVI. Jahrhundert der ganze vollständige Titel auf
der ersten Seite erschien, wurde auch das einfache Signet in den-
selben aufgenommen, insbesondere als der Bordürentitel allgemein
wurde. Da fand es seinen natürlichen Platz im unteren Rande
desselben, so bereits im Dictionarium: quod Gemma gemmarum
vocant: nuper castigatum. Hagenau, Henr. Gran, 1514, und M.