Accipies-Holzschnitt — Zensur und Index ‘189
udert Weil, E. Die deutschen Druckerzeichen des 15. Jahrh. München
1924.
chen Accipies-Holzschnitt
Sn Obwohl dieser schon zur Illustration des Buches gehört, die ich
jedes in meiner Arbeit ausgeschaltet habe, so glaube ich ihn doch nicht
© ganz übergehen zu dürfen, da er einen Teil des Titels bildet und
siert. . . ”. .
Vor: außerdem eine gewisse Klasse von Büchern charakterisiert. Es
Or sind größtenteils Unterrichtswerke, die den Accipies-Holzschnitt
zu aufweisen.
Ver Man versteht darunter die bildliche Darstellung eines Lehrers
ten mit zwei oder drei Schülern, mit der Bandinschrift „accipies tanti
den doctoris dogmata sancti‘“. Erste Darstellung bei Quentell in
Köln 1490.
ders W. L. Schreiber und Paul Hirtz haben diese und ähnliche Dar-
stellungen in ihrer Bibliographie zusammengefaßt: Die deutschen
Sl Accipies- und Magister cum discipulis-Holzschnitte als Hilfsmittel
. zur Inkunabelbestimmung. Straßburg 1908.
. Das einfachste Bild dieser Art ist der schreibende Gelehrte
a TE ohne Schüler (in Rudimentum novitiorum, Lübeck, Lukas Brandis,
. 1475, Hain 4906.
CHE Initiale P mit dem Lehrer und 3 Schülern in einem xylographi-
schen Donat des Konrad Dinckmut in Ulm (vor 1482).
Ber- Erster größerer Holzschnitt, ein Lehrer mit seinem Schüler, in
Cato, Basel, Martin Flach, ca. 1473.
bis Es kommen allerlei Kombinationen vor von 1 Lehrer und
1 Schüler bis zu 2 Lehrern und 10 Schülern in den verschiedensten
ont Stellungen. Besonders häufig werden sie in den 90er Jahren des
XV. Jahrhunderts angewendet.
des Zensur und Index
Zensur (von censeo), das Wachen über die Einhaltung der ge-
m setzlichen und besonders der religiösen Satzungen, das Fernhalten
730. jedes bösen Einflusses, jedes Angriffes auf das einmal Fest-
gesetzte, ist etwas ganz Natürliches. In jedem Gesetz, in jedem
Ol0 „Das mußt du tun“ liegt zugleich auch ein „Wenn du es nicht
tust, wirst du bestraft“. Wir finden sie daher schon bei den älte-
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