I.Buchgeschichte
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— Von Coster zu Gutenberg. Der holländische Frühdruck und
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Gutenbergs Leben
Johann (Henne, Henchin, Henle) Gensfleisch zum Gutenberg,
latinisiert Bonamontanus, ist um 1400 in Mainz geboren. Er stammt
aus einem ‚angesehenen Hause, das sich bis ins XIII. Jahrhundert
verfolgen läßt und immer zur Partei des Adels gerechnet wurde.
Es hatte das „Hausgenossenrecht‘“ als Hausgenossen des erz-
bischöflichen Münzmeisters, lieferte das Metall zum Prägen, be-
sorgte das Wechseln der Münzsorten und saß bei Münzverfäl-
schungen zu Gericht. Jedenfalls war Gutenberg mit der Münz-
prägung und Metallbearbeitung schon durch Überlieferung ver-
traut.
Sein Vater Frielo (Friedrich) war 1410 Rechenmeister der Stadt
Mainz und starb hier 1414; er war mit Elsa Wyrich (gest. 1433)
verheiratet, die den Hof „zum Gutenberg“ in die Ehe mitbrachte.
Dieser Ehe entstammten drei Kinder: ein älterer Bruder Frielo,
der 1421 unter den Hausgenossen in Mainz genannt wird, und 1430
bis zu seinem Tode sich in Eltville bei Mainz aufhielt; ferner
eine Tochter (gest. 1443), verheiratet mit Klaus Vitzthum (gest.