Full text: Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover im Jahre 1927

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drucke hielt und die Zulicherung sab, von nun ab regelmäßig einen Teil der Sammluns auslesen zu 
lalfen. — Die Typosraphikhe Vereinigung war es auch, die zulammen mit dem Malchinenmeilterverein 
am 30. Oktober 1904 in der Kunlt= und Gewerbehalle eine Dreifarbendruckausltellung veranltaltete- 
Durch den Vorflibenden, Senator Fink, erfolste die Eröffnung. Die Ausltellung vereinigte zum erlten Male 
zrzeusnille des Dreifarbendruckes falt aller Kulturländer. 
Jen Bemühungen des Vereins der Buchdruckerei= und Steindruckereibeliber von Hannover und Linden 
um die Einrichtung einer befonderen Buch= und Steindruckerfachfchule an der Handwerker= und Kunlt= 
gewerbelchule ilt es zu danken, daß der Nachwuchs der Seber und Drucker wieder zu ertüchtigen besann. 
Im Jahre 1905 hatte der Masiltrat der Stadt auf eine diesbezügliche Einsabe des Vereins bedingungs= 
weile zultimmend geant= klar und verworren. Die 
wortet. Er erklärte fich erftaunliche Stilmankkherei 
1ämlich bereit, die ihm um die Jahrhundertwende 
durch die sgewünlkchte wurde kurze Zeit durch 
"inrichtung erwachlenden den Jusendftil unter= 
Mehrkoflten von rund örochen, der troß aller 
4 000.— Mark in den Etat Abfonderlichkeiten den= 
für 1906 aufzunehmen, noch durch‘ dielen be= 
‚wenn [lich die Petenten wußten Willen fich turm= 
oereit finden würden, für hoch über den Stumpflinn, 
jeden Lehrling pro Jahr den er ablöfte, erhob. Doch 
die Hälfte des Schulseldes Jie folgende Zeit hat in 
zu entrichten und die nö= diefer Hinficht einen Rück= 
tisen Schulräume, welche fall gebracht. Zwar [uchte 
für dielen Zweck in dem man reinere Formen, ver= 
Gebäude der Kunft= und mied Stilmicchungsen; aber 
Gewerbelchule nicht vor= z»benfowenig, wie es im 
handen find, zu {tellen”. zroßen und ganzen einen 
Auf die vom Vorltand hohen ideellen Lebensftil 
erfolste Rundfrase unter sab, ebenlowenis ver= 
den Firmen verpflichteten mochte das Buchdruck- 
ich 54 Firmen, die Hälfte zewerbe einen folchen zu 
des Schulgeldes dauernd (ymbolifieren. 
‚u zahlen. So war die Lase kurz 
Trob allem waren die vor Besinn des Weltkı ieges. 
<ünftlerilchen Beltrebungsen Durch ) die gewaltigen 
m Buchdruckgewerbe un= Leiftungen der Busra: 
Melle 1914 zu Leipzig wurde das hiltorifhe Interefle vertieft. Damit fette eine neue Entwicklungsrichtung 
ein, die wir heute in sanz befonderem Maße erkennen. So haben es fich die Schriftsießereien in allerletter 
Zeit angelegen fein laffen, die Schriften der Alten neu zu Ichneiden. Alte Namen von Klans, wie Didot, 
Bodoni, Baskerville, Garamond und andere tauchen aus der Vergangenheit zu neuem Leben empor. 
Gleichzeitig mit der Revolution aber hat eine feltlame, jedem Hiltorismus feindliche Bewegung eingelebt, 
die, wie auf allen künftlerikchen Gebieten, fo auch in der typosraphikchen Kunlt eine Umwälzuns herbei: 
führen will, und fich mit dem Namen Konlftruktivismus bezeichnet. 
Ein Beifpiel diefer konftruktiviltikchen Kunft seben wir obenftehend. Demnach Cheinen — aufs ganze 
selehen — zwei Richtungen immer mehr deutlich zu werden. Die eine Richtung wendet fich an die Malle und damit 
an die äußere Empfänglichkeit der Sinne durch ftarke Unterlchiede der Farbe, bizarre, meilt wuchtise 
Formen, die andere an die Einzelperfönlichkeit, an den inneren Menfchen, durch feine Kombinationen, 
Aufteilung der Fläche und tieflinnige Einfachheit der Ausichmückuns. Auf der einen Seite Wucht und 
Kraft des modernen Erwerbslebens, die uns an die Gewalt erinnert, mit der die babylonifhen und 
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