Oscar Winter
OSCAR WINTER : HANNOVER
GEGRÜNDET 1796
Abt. I. Großhandlung in LEilenkurzwaren.
Abt. II. Fabrik von Centralheizungen, Lüftungen und Inftallationseinrichtungen.
Abt. II. Stadtgelchäft Bursltraße 42. Öfen, Herde, Bade= und Klofetteinrichtungen.
Abt. IV. Fabrik für Kachelöfen.
Abt. V: Großhandluns für Eilensußwaren, Öfen, Herde etc
Oscar VV-,
RA
dl. iv und v
PÖcC
Aus einer Veröffentlichung zum 125 jährigen Jubiläum der Firma Oscar Winter
am 25. Oktober 1921 zum großen Teil entnommen.
Es war vor nunmehr 131 Jahren. Man (chrieb 1796. Damals war es falt fo wie heute. Die Franzofen
faßen am linken Rheinufer, und die Mainlinie war eben gezogen worden, um Deutlchland in zwei Teile zu
(palten, alfo juft die rechte Zeit, mit Zurückhaltung und in Schwarzleherei beifeite zu Itehen und zu
warten. Äber nichts dergleichen tat der junge Paul Joachim Winter aus Quedlinburg, der 1794 nach
Jannover kam. Erbrachte kauf= Witwe Louife Caroline über=
männikhen Unternehmunssgeilt ı1ahm fo lanse die Leitungs,
nit und kaufte im folgenden bis der hoffnunssvolle Sohn
Jahre das Haus Calenberser= Oscar als 19 jähriger im Jahre
traße 21, wo er trob Krieg und 1852 an die Spibe der Firma trat,
Gewalt 7706 eine Kolonial= die er 1% Jahre fpäter aufeisene
waren= und Eifenhandluns er= Rechnung übernahm. Er war
öffnete. Der 27jährige fühlte in inzwilchen ein Mann geworden,
ich fo viel deutfche Tatkraft, daß der mit altdeutfcher Peinlichkeit
zr fich troß der traurigen franzöli= zewillenhaft und [elbftlos war,
chen Zeiten durchleben wollte. — das Müulter eines ehrfamen
Mit ihm, feinem Haufe und Kaufmanns, dabei ein gseiltis
leinen Nachkommen ilt ein sut hochftehender Menfch von
Stück hannoverfcher Kaufmanns? z3roßer Herzensgsüte. Er wußte
gefchichte verbunden, denn es ilt die rechten Leute an die rechte
zin beharrliches Aufwärtslteisen Stelle zu leben. So entdeckte
während der 125 Jahre. Der zer ein Kaufmannsgenie in einem
Sohn Johann Diederich Winter, Herrn Fricke aus Norden, den
der nächlte Inhaber der Firma, zr als Teilhaber 1872 in [ein
[päter auch Senator der Stadt Gefchäft aufnahm. Es kam der
Hannover, übernahm hierzu allgemeine gefchäftliche Aufs
noch die Vertretung und den (chwuns bis Mitte der 70er
Verkauf der könislichen Eilen= Jahre. Das Materialwaren=
ıütten. Er ftarb leider für feine geflchäft wurde aufgegeben, da=
amilie zu früh, denn fein Sohn für’aber wurde der Großhandel
Oscar, der große Orsanilator des in Eilenwaren in die Provinz
Taules, war damals erft 9 Jahre getragen. Dieles selans über=
alt. Diederichs Tod fehien für ralchend fchnell, und bald
die Firma ein Schlas, doch feine wurde die Calenbergerltraße
nur noch für die Kurzwaren benukt, während Winter für die Gußwaren das Haus Bursltraße 42 hinzukaufte.
Leider verftarb Fricke plöglich, und an leine Stelle trat Wilhelm Mejer aus Hildesheim, der ein Mann von fel=
tener Arbeitskraft war. Bald erwielen lich auch die Räume in der Calenberser= und Bursltraße als zu klein.
Deshalb wurde ein Teil des alten Marltallgebäudes käuflich erworben, und dorthin nach größerem
Imbau im Jahre 1890 der Großhandel in LEifen=, Kurz= und Gußwaren verlegt.
Im Jahre 7896 feierte die Firma ihr hundertjähriges Gelchäftsjubiläum und [tiftete zur Erinnerung
daran der Stadt den von Lüer und Gundelach entworfenen Oscar = Winter = Brunnen auf dem Holz=
markte. Die Söhne Robert und Alfred Winter wurden an dielem Tase Teilhaber der Firma. Sie er=
162