Full text: Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover im Jahre 1927

Rieffenbers 
Kieffenberg & Reichmann & Reichmann 
Hannover, Knochenhauerltraße 28. 
Am 1. Oktober 1851 gründete Conrad Ludolf 
Rieffenberg in Hannover zunächlt ein Waren= 
gelchäft unter der Firma CL. Rieffenberg. Das 
znse Arbeitsgebiet genügte dem Vorwärtsftreben= 
den. nicht, Beteiligungen und Gründunsen wirt= 
(chaftlich größerer Unternehmungen erweckten 
mehr und mehr den Vorwärtsdrang des weit 
vorausfchauenden Mannes. Unter teilweiler 
Mitwirkung feines Mitarbeiters, Ernft Hofltmann, 
zntltanden die Vorarbeiten und der Betrieb des 
Kohlenberswerks in Bantorf am Deilter, ferner 
die einleitenden Gründunssarbeiten der Ilfleder 
Tütte (er entdeckte [. Ze. die Eifenfteinfelder bei 
lf{ede und fchloß mit den Grundltückseisen= 
ümern die Verträge). Errichtung der Zucker= 
abrik Neuwerk und andere bedeutfame Unter= 
nehmunsen folsten. Zahlreichen Arbeitern wurde 
terdurch Belchäftigung gelchaffen. 
Am 1. Juli 1887 übernahm der Sohn des 
Gründers, Ernft Rieffenbers, das väterliche Ge= 
chäft in Gemeinfehaft mit dem Kaufmann 
Ausult Reichmann. Diele festen es unter der 
Firma Rieffenberg & Reichmann fort. Die bisherisen 
Tolzinterellen des Unternehmens wurden nun= 
mehr (pezialiliert und auf die Herftellung bzw. 
den Vertrieb von Möbeln befonderer Wert gelegt. 
Auf dielem Sondersebiet hat die Firma im Laufe 
der Jahrzehnte derart bedeutfam gewirkt, daß 
EDEN fie heute zu den bedeutendften Firmen größeren 
Stiles in Deutfehland zählt. Ein Sondergebiet ift die Lieferung von Möbeln für öffentliche Gebäude, 
‚otels, Reftaurants, Caltes, Säle, Vereinshäuler, Krankenhäufer und dergleichen. 
Im Jahre 1865 wurde die Lieferung von Parkettböden hinzugenommen. Zahlreiche Gebäude, Villen 
und Schlöffer wurden mit Parketts ausgeftattet. 
Lieferungen an das Ausland (namentlich Holland und die nordilchen 
Länder) folsten. Der immer größer werdende Gelchäftssang auf jenem 
Sondersgebiet veranlaßte die Firma, im Jahre 1908 eine Zweisniederlaflung 
ın Leipzig zu errichten, die an der Weiterentwickelung des Unternehmens 
eitdem erfolsreichen Anteil genommen hat. Die Gelchäftsräume des 
Stammhaufes befinden fich feit 1851 in dem in Hannover wesen feines 
Altertumswertes wohl jedem Hannoveraner bekannten hifltorilchen Ge= 
oäude Knochenhauerltraße 28. Diefles Gebäude ilt etwa im Jahre 145c 
errichtet, zu einer Zeit, als das Rathaus am Markt gerade fertig seworder 
war. Es ilt der Nachwelt fast unverändert erhalten worden. Seine fein= 
gegliederte hervorragende Architektur fichert ihm den erlten Pla unter 
den wertvollen Altertumslehenswürdigskeiten der Stadt Hannover. 
Gelchäftshaus Knochenhauerltraße 28 
Conrad Ludolf Rieffenberg 
x ©
	        
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