W.RIEVEL :: HANNOVER
Schneiderei: Bedarisartikel
Knochenhauerltraße 52/53
HA
Die Anfänse der Firma liegen vor dem Jahre 18co. Sie ift aus
ziner alten Damaltweber=Familie hervorgesansen, die das Gewerbe
der Gebildweberei cinzig daftehend zuerlt in Linden betrieben hat.
Vorhandene alte Zeichnungen weilen darauf hin, daß als Spezialität
Tilchzeuse in [ehr großen Breiten mit Kronen, Sprüchen, FHisuren und
— dersl. bereits vor über hundert
Jahren gefertigt worden find. Durch
amtliche Urkunde fteht felt, daß
am 24. Mai 1820 Gelder für das L_ _
Unternehmen des Damaltwebermeilters Cord Heinrich Rievel zur
Versrößeruns des CGreschäftsbetriebes von einer Ehefrau herge:
geben find, weshalb das CGiründunssjahr der Firma mit 1820
angenommen wird, trobßdem diele, wie bereits erwähnt, älter ilt
Der Sohn Heinrich Wilhelm Rievel führte das Unternehmen
weiter und versrößerte die Fabrikation durch Hinzunahme andrer
Artikel wie Kleiderltoffe, Bettzeuse, Wälcheltoffe und dergl. Er
iedelte zu dielem Zweck nach Hannover über und betrieb daslelbe
am Weidendamm mit einer größeren Anzahl von Handwebltühlen.
Daneben verkaufte er in einem im Jahre 1849 inzwilchen gegründeten
Jetailgefchäft die vielleitigen Erzeusnille feiner Weberei und leste
damit den Grundltock für das Gelchäft, welches feit dem Jahre 1852
in der Knochenhauerftraße noch heute belteht
Es beltand urlprünslich der Plan, daß defllen Sohn Wilhelm die Ichon damals sanz be:
-rächtliche Handweberei in eine mechanikche umwandeln und weiterführen follte, zu welchem
Zweck dieler die Webereilchule in Chemnitz mehrere Jahre befucht hatte. Hereingebrochene
<rilenjahre ließen dielen Plan jedoch wieder fallen. Es kam noch hinzu, daß man [ich
'mmer mehr den (oliden felbltgefertigten Stoffen abwandte, wodurch die Handweberei immer weiter in den
Hintersrund sedrängt wurde. Das befltehende Detailsgelchäft hatte diefe Situation aber fchnell und richtig
erkannt und fich auf neue Artikel eingerichtet, die (peziell für die Schneiderbranche beftimmt waren und
die neben den alten Artikeln mit verkauft wurden.
Die dritte Generation unter Wilhelm Rievel förderte die Aufnahme dieler Artikel in umlichtiger
Weile und fhaffte dadurch Erlat für die zurücksehenden Erzeusnille der Handweberei.
Die vierte Generation, die durch den jebigen Inhaber Alfred Rievel verkörpert wird, baute diele
Abteilung der Schneiderbedarfsartikel weiter aus und fügte ein ganz neues Unternehmen der Firma hinzu.
Neben dem Verkaufsselchäft, welches in der üblichen Weile weitergeführt wurde, lest die Firma ihr
Hauptausenmerk auf die Anfertisungs und den Vertrieb von Geräten, die in der Schneiderei Verwen:
dung finden. Durch den Belit vieler Patente ilt fie heute führend auf dielem Gebiete in ganz Deutlch=
land geworden. Der Ablatı diefler Artikel gelchieht nur an Wiederverkäufer in größtem Maßftabe.
Die zu zehntaufenden hergeltellten Bügeleilen, Öfen, Hölzer, Killen ulw. zeigen, daß die Firma auch
in dieler Beziehung den richtigen Weg sgsesansen ilt, der fich würdig an den ihrer Vorsänger anreiht.
Troßdem diefe Artikel ganz anderer Art find und ihre Rohmaterialien in der Hauptfache aus der
Eilen= und Holzbranche ftammen, fo leitet fich ihr Urlprung doch wieder aus den Ichon bereits geführten
Artikeln ab. Durch die fortlchreitende Entwicklung wurde die Umltelluns eine Notwendiskeit, und deshalb
it dieler neue Zweig der Firma eine felbltverltändliche Weiterentwicklung auf dem einselchlasenen Wege.
Nicht nur in Deutfchland, fondern auch im Ausland find die Erzeusnille der Firma heute gefucht
und besehrt.
Der jebige Inhaber der Firma
AH» Rioval
W. Rievel