Full text: Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover im Jahre 1927

Paul Hölzel & Sohn 
P au! Hölzel & Sohn 
Lederwaren und Sattlerwerkltätten, Hannover, Marktltraße 40 
Am 15. Ausult 1888 eröffnete der Sattlerinnunssmeilter 
Paul Hölzel in der Marktltraße 41 neben dem jebigen Ge= 
Chäftshaule eine Sattlerei mit Lederwarenhandluns. Sein Fleiß, 
leine folide Arbeit und ehrliche Bedienung mehrte die Kund= 
(chaft, fo daß fich bald die Werkftatt als zu klein erwies. Es 
wurde daher 1893 ein Umzus nach Marktltraße 40 in den 
zrößeren Laden und Werkltatt notwendis. 1907 war foviel 
Vermögen erlpart, daß das Grundftück als Eisentum erworben 
werden konnte. 
Nach dem Weltkriege 1918 trat fein Sohn, der Kaufmann 
und Sattlermeilter Karl Paul Hölzel, in die Firma ein. Ererbte 
Zähiskeit, Fleiß und Genüslamkeit ließen das Gelchäft nach 
Überwindung der Verlulte durch die Inflation wieder auf= 
olühen. Umbauten ZUr Versrößerung wurden nötis, (owie 
Malchinen und Motore aufseltellt. Neben den althergebrachten 
Sattlerarbeiten wurden Autoarbeiten aufsenommen. Weiterhin ES AN Mofa nn 
wurde der Laden durch Hinzunahme eines zweiten im gleichen Haufe erweitert. 
Durch beltens einsgearbeitete Facharbeiter, neuzeitliche Malchinen und die alten Grund(äbe von Fleiß 
und Redlichkeit fteht heute die Firma mit an erlter Stelle als die größte ihres Faches da. Die heutigen 
Verhältnille dränsen zu weiterer Ausdehnuns. Der Sab: „Schön und praktich noch nach Jahren — find 
Paul Hölzel’s Lederwaren” ilt (chon falt zum geflügelten Wort geworden. 
BA 
E rn [ t Ta [ ch e 
Papierhandlung 
Franz Tale E. u. F. Taflche 
Feinbuchbinderei und Werks 
(tätten für Einbandkunft 
Am 1. Oktober 1916 über= 
nahm der Kunftbuchbinder= 
meilter Franz Talhe die bisher 
vom Vater betriebene Buch= 
binderei. Die Liebe zum Ichönen 
handgebundenen Buche gewinnt 
in weiteren Kreilen immer mehr 
Boden. Buchwerke von blei= 
bendem Werte werden vom 
Buchhandel wieder mehr un= 
gebunden bezogen, um in der 
Werkltatt des Meilters ein echtes 
und edles Lederkleid zuerhalten, 
das in Farbe und Golddruck mit 
nn ‚dem Inhalte des Werkes beltens 
übereinftimmt. Die Pflege des suten Handeinbandes, 
die Herftellung von Jubiläumsadreflen und anderen 
Lederarbeiten hat fich der Inhaber zur Aufsabe 
zemacht. Ein Sondererzeusnis des Gelchäftes ift 
neuerdings die Anfertigung von hochwertigen Leder= 
ıchreibmappen mit handgeflochtener Kante. 
Unter befheidenen Ver= 
1ältnillen wurde das Gefhäft 
als Buchbinderei und Papier= 
handlung am 15. Dezember 1881 
im Haufe Marktltraße 37 von 
dem Buchbindermeilter Ernft 
alche gegründet. Der Ge= 
‘chäftssrundlat, nur sute Waren 
des Papierfaches herzultellen 
und zu verkaufen, bewährte 
ich. Die alten Räume wurden 
»ald zu klein. Der Umzugs in 
das größere Nachbarhaus er= 
lolste im Oktober 1888. Neues, 
zmliges Schaften brachte Ta DE Harktlra ße 36 
weiteres Aufblühen, 10 daß im Oktober 1905 das 
Hausgrundf[tück Marktitraße 36 erworben werden 
konnte Die langen Jahre des Beltehens und eine 
zuvorkommende Bedienung brachten dem Gelchäfte 
einen weit über die Stadtgrenzen hınausreichenden 
Kreis treuer Kunden in Behörden und Privaten.
	        
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