Die übrigen Metalle.
(Enthaltend die wichtigeren trockenen und nassen hüttentechnischen Probirmethoden.)
Von
C. Balling,
Professor für Probirkunde an der k, k. Bergakademie in Pribram.
1. Silber.
Die sowohl für ärmere, wie für reichere Substanzen anwendbare
Probe auf trockenem Wege auf Silber ist die Cupellationsprobe.
Dieselbe besteht aus zwei Operationen, dem Eintränken oder An-
sieden, und dem Abtreiben, wovon die erste die Extraction des Silbers
aus dem zu untersuchenden Körper durch Blei, die zweite die Abscheidung
des Bleies vom Silber zum Zwecke hat.
Die Cupellationsprobe wird folgendermaassen ausgeführt: Man bringt
in den Ansiedescherben etwa ein Drittel (5—7 g) des erforderlichen granu-
lirten Bleies, darauf die genau abgewogene Menge der Probesubstanz, mengt
beide in dem Scherben mit einem Glasstab gut durcheinander, bedeckt
gleichmässig mit zwei Drittel (10—15 g) des zurückbehaltenen granulirten
Bleies, und giebt, wenn strengflüssige Gangarten anwesend sind, etwas
Boraxglas, und bei Gegenwart von viel Quarz auch etwa 0:5 g Bleiglätte
zu, welche Letztere silberfrei sein muss. Je nach der Menge der in dem
zu untersuchenden Körper anwesenden fremden Beimengungen wird der
Bleizusatz bestimmt, und von der Reichhaltigkeit des Probenguts ist die
Grösse der Einwage bedingt. Man wägt zur Probe bei einem Silbergehalt
der Probesubstanz unter 1% . .. . . 5g
über 1% .. . . . Z5g
und bei einem Gehalt von mehreren Procenten Silber bloss 1:0—0:5 g ein.
Es müssen stets zwei Proben, Probe und Gegenprobe, angestellt werden,
und dürfen die Gewichte der erhaltenen Silberkörner nur innerhalb weniger
Tausendtheile differiren.
Die vorbereiteten Proben trägt man nun in die hellroth geheizte Muffel,
iegt in die Muffelmündung eine Kohle vor und schliesst die Thüre, um