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immer eine gefährliche Verführerin; sie hat viel Verwirrung angerich⸗
tet. Verlangt nüchterne Betrachtung am östlichen Fries zwei Löwen,
so ist auch eine den anderen Seiten entsprechende Mittelfigür zu erwar—
ten, die den Gesamtinhalt ergänzt, ebenso Füllungen, deren Sinn einer
Ostrichtung, dem Morgen, entsprach. Vielleicht war bei der Planung
des Friesinhalts eine weitere Entfernung der Westfront der Kirche von
den Türmen vorgesehen oder vorhanden. Wer den Ecklöwen sieht, der
muß an eine Fortsetzung des Frieses glauben, sei er verdeckt oder nicht
ausgeführt. Vom Südturm wuürde eine Mittelfigur des Frieses, wohl
zur Westseite gehörig, gefunden; sie ist rückwärts gebeugt in Seiten—
ansicht, nach Mettler wie unter einer Last eingeknickt, nach Greiner em—
porschwebend. Die zum oberen Rand des Blocks erhobenen, zusammen—
gelegten Hände können andeuten, daß der Mann eine Baumfrucht
pflücke, ernte; doch darüber später! Aus dem „fächerartigen“ Falten—
wurf und dem Fehlen der Füße ist nichts abzulesen; ähnliches kommt
auch anderwärts vor.
Deutungsversuche. Die Bilderreihen des Turmfrieses bergen,
wie die Ahnlichkeiten und Verschiedenheiten augenscheinlich dartun, einen
Inhalt; diesen aufzusinden, muß man zwar die gleichzeitigen Anschau⸗
ungen, Kenntnisse und literarischen Erzeugnisse gründlich in sich auf—
genommen haben, aber sich hüten, eine Erklärung hineinzudeuten, auf⸗
zuzwingen, mag sie noch so geistreich und durch Zitate belegbar sein;
man darf den Bildern keine Gewalt antun, vom durchschnittlichen Ver⸗
ständnis des damaligen Beschauers nicht zu Hohes voraussetzen. Eine
(nicht erschöpfende) UÜUberschau über die bisherigen Lösungsversuche muß
in diesem Aufsatz den verfügbaren Raum sparen.
Eine Gruppe der Ausdeuter geht von einer Voraussetzung eines „from—⸗
men Mittelalters“ aus, dessen in Stein gehauene Botschaft nur fromm, theo—
logisch, aszetisch, symbolisch bis zur Geschmacklosigkeit sein dürfe. Gerade in
letzter Art hat Eugen Keppler im Archiv für christliche Kunst, Stutt—
gart, 1890, das Kühnste geleistet. Er liest aus den Skulpturen „das Pro—
gramm des Mönchtums“ ab. Die Ecklöwen sind ihm die Sinnbilder der
Autorität und der Einsamkeit als Heimat der Starken. Die Mittelfiguren
stämmige Mönche, die, jeder in seiner Art, tragen und ausharren. Die Böcke
in den Füllungen erklärt er mit einer Menge von Zitaten als Sinnbilder
der Abtötung, Rad und Betfigur sind zusammen die Patronin der heiligen
Wissenschaft, die hl. Katharina von Alexandrien, und die Gemse vollends der
liebe Gott selber. Mailly in „Die christliche Kunst“, München, 1926, bleibt
bei den Mönchen, ebenso Fastenau, „Die romanische Steinplastik in
Schwaben“, Eßlingen, 1907; die Deutung beider ist moralisierend. (Bei
Fastenau, S. 1, weitere Literaturangaben) Adolf Mettler, „Kloster
Hirsau“, Deutsche Kunstführer 16, Augsburg 1928, sieht in den Mittelfiguren
am Bau beschäftigte Laienbrüder, verzichtet auf eine Ausdeutung der Einzel—
heiten.
Eine andere Gruppe will getarntes oder angeprangertes Germanentum
in diese Bildwerke hineindeuten. Genannt sei nur Jung, „Germanische
Götter und Helden in christlicher Zeit“, München, 1922, S. 164: „Die drei
Abgötter“. Die Mittelfiguren sind Ziu, Wodan und Donar, die hier gebannt,
unschädlich gemacht werden sollen (wofür jede Andeutung im Bildwerke
fehlt); die Tiere in den Füllungen, Rad und Betfigur stellen ihm etwas
Christenfeindliches dar.
Eine von der Astronomie hergenommene Deutung leistet Karl Grei—
ner, „Der astronomische Figurenfries am Hirsauer Klosterturm“, Calw,
1934. Von der Betätigung des Erbauers der Peterskirche in Hirsau in Kos—