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an Matth. 24, 40, an das Einbrechen des Gerichts, oder an die Auf—
erstehung des Guͤten und des Bösen. Der von Flügeln Getragene ist
östlich, der andere westlich angebrächt.
Das nordwestliche, letzte Kapitell trägt zwei einander gleiche Köpfe
mit aufgehobenen Armen, die nach Hörnñern greifen, die wie Zugjoche
auf der Stirne vorlagern. Diese Joche bedeuten Knechtschaft, zumal an
der Nordseite die uechtshast unter dem Joche des Teufels, dessen
Bildfläche diese Säule abschließt.
Der Sinn der Hochsäulenkapitelle ist demnach: Beiderseits der füd—
lichen Bildfläche: Sünde und Paradies; zur östlichen des Todes: Para—
dies und Aufnahme; zur nöroͤlichen des Teufels: Gefangenschaft und
Unterjochung.
Die Biloͤflächen
Die Bildflächen erinnern durch die Zruppierung der Bildwerke an
die zwei Bildflächen des Schottentors in Regensburg, doch es besteht
keine Gedankenverwandtschaft. Es ist kein „buntes Durcheinander, es
ist ein Gestalten einer herrschenden Idee“. (Das Gegenteil behauptet
Hamann, Gesch. d. Kunst, 1933.) Die Anordnung spricht von Plan—
mäßigkeit, die nicht bloß beliebige Steinmetzarbeiten zusammenstellt,
sondern zusammengehörige Bilder in Ordnung bringt Echottentor,
S. 7 und 24). Am Schottentor ist die thronende Mittelfigur, in Schön—
grabern das Bildwerk über dem Fensterbogen die Ausschrift des The⸗
mas, das in der betreffenden Biloͤfläche zur Darstellung kommt.
Die Bogenbilderüberden Fenstern —
Uber dem südlichen Fenster ist in der Mitte ein ernsthafter, ge—
scheitelter, bärtiger Kopf, von dem nach unten Haarsträhnen hängen.
Zwei zu dem Koͤpfe gehörige Arme strecken sich dem Fensterbogen fol⸗
gend beiderseits aus. Die rechte Hand hat die Fingerhaltung des Re⸗
dens und Segnens, die Linke hält ein offenes Buch. Das Bild ist eine
dem verfügbären Platze angemessene Abkürzung der beliebten Tym—
hanondarftellung der Majestas Domini, Christi, des Gesetzgebers und
Weltrichters. Suͤndenfall und Sondergericht in den Bildern dieser süd⸗
lichen Fläche stimmen mit dieser Deutung überein. Die Rechte weist
nicht, zeigt nicht auf etwas hin, sondern ist geneigt, um sich dem Bogen
anzupaffen; die Zeigegebäroͤe würde nur einen Finger ausstrecken.
Der Vogel, der zur Rechten Christi auf einem der Krüge sitzt, ist das
Sinnbild des heiligen Geistes, die Taube. Die sechs Krüge erinnern
deutlich genug an die Hochzeit zu Kana. Die Darstellung aber gilt nicht
der Wundertaät, sondern der symbolischen Bedeutung des Vorgangs.
Christus ehrt und segnet die Ehe und erhebt sie zu einem heiligen
Sakrament. Der Hl. Geist ist über der Ehe, er ist Spender der Gnade.
Gegenüber ist nicht bloß im Bilde, sondern auch gedanklich ent—
sprechend, die thronende Jungfrau und Gottesmutter Maria dar—
gestellt, das Symbol der von Christus ebenso gesegneten und ver—
herrlichten Jungfräulichkeit. Wir können an die durch Christus gesche—
hene Wiederherstellung der paradiesischen Heiligkeit (im Hinblick auf
die unter diesem Fenster gegebene Sünde der Stammeltern), können
an eine Gegenüberstellung von Gesetzlichkeit und Vollkommenheit, von
weltlichem und geistlichem Leben denken. Erwähnt seien die Schriftstel—
len: „Christus hat uns erlöst vom Fluche des Gesetzes“ (Gal. 8, 18),
„Es herrsche die Gnade durch Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch
unsern Herrn Jesus Christus“ (Röm. 5, 21). Der Inhalt der südlichen
Fensterbekrönung ist: Christus, der Gesetzgeber des neuen Bundes,
wird der Richter sein. Als kurze Aufschrift aber wähle ich: „Die
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