Mineralifche Kohle. 99
1873 1872
per Eifenbahn . 1,244.059 metrifche Tonnen, 1,087.525 metrifche Tonnen,
Schifb2..,:.&.: 250.601 n i 330.349 n ,
ohne dafs die Schifffahrt im Frühjahre 1873 mit gröfseren Schwierigkeiten zu
kämpfen gehabt hätte, als im Jahre 1872.
Diefe Erfcheinung hat wohl zumeift ihren Grund in der Annahme eines
ermäfsigten Kohlentarifes feitens der elfafs-lothringifchen Bahnen und in der bei
faft fämmtlichen an der Verfrachtung der Saarkohle betheiligten Bahnen erfolgten
anfehnlichen Vermehrung ihres Wagenparkes, welche einen rafchen Abflufs der
Kohle ermöglicht und die Wiederkehr einer Wagencalamität wie die des Jahres
1871 nicht mehr befürchten läfst. Ueberhaupt verdient das Entgegenkommen jener
Bahnen gegen Producenten und Confumenten, nicht in letzter Reihe auch rück-
fichtlich ihrer Tarifspolitik, hervorgehoben zu werden, was freilich bezüglich der
im Saarbrücker Kohlenbecken felbft liegenden Bahnen nicht Wunder nehmen
darf, da fie gleich wie die Mehrzahl der dortigen Kohlenwerke im Befitze oder
doch in der Verwaltung des preufsifchen Staates fich befinden.
Nicht ohne Intereffe dürfte die nachftehende Zufammenftellung über die
Frachtbeträge (inclufive Expeditionsgebühr) von zwei der bedeutendften Kohlen-
flationen desSaarbeckens nach einer Reihe der gröfseren Abfatzplätze fein (Siehe
Tabelle Seite Ioo).
Das Jahr 1873 geftaltete fich trotz der Erfchütterung des Geldmarktes und
der fchlechten Conjundtur in der Eifeninduftrie für die Kohlenwerke an der Saar
zu einem der beften des letzten Jahrzehntes. Lebhafte Nachfrage, hohe Preife,
wie folche.oben angegeben, geregelte Abfuhrverhältniffe gaben dem verfloffenen
Betriebsjahre feine Signatur.
Einem Berichte über die Betriebsrefultate und den Kohlenabfatz der
königlich preufsifchen Saarbrücker Steinkohlengruben im Jahre 1873 im „Glück-
auf“ vom 29. März und 5. April find folgende Daten zu entnehmen.
Die Gefammtprodudion der fiscalifchen Werke betrug 4,268.6019 metr.
Tonnen, von welchen 467.149 metr. Tonnen vercokt wurden. An eigentlicher
Kohle gelangten zum Abfatze 3,270.000 mer. Tonnen, und zwar:
o-
per Eifenbahn. . . 2,341.079 - =
„= Waller 3..°,..22..861.072:: 5 =
Achle... 22. 307.152
Gegenüber dem Vorjahre ift beim Eifenbahnabfatze eine Steigerung um
10 Percent, bei dem Abfatze auf dem Wafferwege und zu Lande dagegen eine
beträchtliche Abnahme zu conftatiren; diefelbe dürfte beim Waffertransporte
17 Percent betragen. Die Gründe für diefe Abnahme find oben fchon berührt
worden.
Bezüglich der Vertheilung des Abfatzes von Kohle und Coke nach den
verfchiedenen Abfatzrichtungen ergeben fich für 1873 im Entgegenhalte zu 1872
folgende Zahlen:
Es wurden abgefetzt (abgefehen von dem Selbftverbrauche der 9 Gruben):
1873 1872
Nach dem preufsifchen Inlande 1,260.450 metr. Tonnen 1,229.900 metr. Tonnen,
Süddeutfchland . . 1.030.850 „ 5 1/022.500.- „
Luxemburg . . . 27.900: 2, 3 21.060 .,, =
Elfafs-Lothringen . 1,148.200 „ R 1,254:050, 5 5
Frankreich 493.750 5 390.750 „ 5
Schweiz u... .. 2.103200 .., ei 178.450 , -
Oelterreich! ', 2 7.000. „ 3 20.500 , RR
Italien. 2 2... BO, e; -— Br he