Full text: Mineralische Kohle (Heft 74)

  
  
   
     
   
  
     
     
    
     
    
  
   
   
   
     
      
     
  
     
  
  
       
  
     
    
       
    
    
     
     
    
        
    
     
   
     
   
         
122 J. Pechar, Dr. A. Peez 
verwendet neben obigen Kohlenforten auch Stockheimer (oberfränkifche) Kohie 
Auch die Maxhütte nimmt zwei Drittel ihres Kohlenbedarfes von 2'/, Millionen 
Centnern ausZwickau und ein Drittel aus dem Pilfener Reviere. Augsbuı g dagegen, 
mit einem Jahresverbrauche von 1'/, Million Centner hält fich faft gänzli ch an 
oberbayerifche Kohle, welche an der Grube 40 kr. öfterr. Währ. per Centner 
Stückkohle, bis Augsburg geftellt jedoch 75 bis 80 Kreuzer koftet. Der Verbrauch 
des gefammten Bayerns rechts des Rheins überfteigt jedoch fchwerlich einen Betrag 
von 12 bis ı5 Millionen Zoll-Centnern. 
Weitergegen Weften vorfchreitend, begegnet ınan nur mehr kleinen Partien 
  
von Zwickauer oder Pilfener Kohle: dagegen gelangt man mit Betreten der würt- 
tembergifchen Städte in das umfaffende Gebiet der Saarkohle. 
Die Saarkohle ift es, welche faft den ganzen Jahresbedarf der Schweiz von 
circa 5 Millionen Centnern deckt und die Brennerlinie der Südbahn bis Verona 
mit mineralifchem Brennftoffe verfieht. Ohne Zweifel wird ihr nach Vollendunse 
der St. Gotthardbahn auch der oberitalienifche Markt zufallen. der je 
Dampferlinien der Seehäfen abgefehen, ein Quantum von 4 bis 5 Mill 
nern Kohle aufnimmt. 
Endlich dominirt die Saarkohle vollftändig in der bayerifchen Pfalz, fowie 
inElfafs-Lothringen, und nur auf der Rheinlinie macht ihr die Ruhrkohle, welche 
Rheinaufwärts bis Mannheim und Ludwigshafen dringt, einige Concurrenz, während 
gleichzeitig zwifchen den Maffentransporten aus diefen beiden grofsen deutf 
Revieren fich englifche und böhmifche (Falkenauer und Pilfener) Gaskohlen in 
zunehmenden Beträge n in ganz Süddeutfchland hindurchfchlingen. 
  
  
  
ionen Cent- 
   
Deutfchlands auswärt iger Kohlenhandel. 
Die Ausfuhr mineralifcher Brennftoffe aus Deutfchland belief fich im 
Jahre 1872 auf 3:763 Millionen metrifche Tonnen, während fie im Jahre 1860 erfi 
1310 Millionen Tonnen betrug (f. oben S. 70). Sie hat fich alfo in ı2 Jahren 
  
mehr als verdoppelt, ohne jedoch bereits j jene Ausdehnung erlangt zu haben, 
welcher fie beftimmt fcheint. 
Alle Nachbarländer Deutfchlands, mit einziger Ausnahme 
empfangen deutfche Kohle. Die Hauptabnehmer find jedoch 
Holland, die im Jahre 1871 1244 Millionen, beziehungsweife 
Fonnen empfingen. 
   
Im Weften bilden Antwerpen, Paris, Befancon, Laufanne 
Süden Verona und Mailand, im Often Bukareft. W arfchau, Odefla und St 
die Endpunkte, bis wohin deutfche Kohle mit den Eifenbahnen gefül 
Auch die Einfuhr von mineralifchem Brennfoffe ift b edeu ten 
  
und war 
bis in die jüngfte Zeit in ftetem Wachfen. Von im 
Jahre 1860 hat fie fich auf 3'549 Millionen Tonnen a 
grölserer Bedeutung find jedoch nur die Zugänge von böhmifcher Braunkohle fübeı 
> . 
>odenbach) im Belaufe von 1'378 Millionen Tonnen, [owie insbefondere 
  
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fuhr ln nach den Häfen und Küftenländern der Oft-und] 
Nie bei fo vielen Artikeln des englifchen Exportes, fo ift auch hinfichtlich 
der Kohle Deutfchland der ftärkfte Abnehmer E ‚nglands gewefen. Nicht weni 
  
als 29 Oftfee- und ı5 Nordfeehäfen empfingen im Jahre 1871 Sendungen eng 
Kohlen. Abgefehen von kleineren Zufuhren über Dänemark und I] 
fıch die nach Deutfchland importirte Menge englifcher Kohle im 
e ı Janre 
   
nicht weniger als 2:39 Millionen Tonnen oder 48:6 Millionen Centner. 
ging infolge der Theuerung der englifchen Kohle diefe Einfuhr auf 
Tonnen zurück, # die einen Werth von 1'538 Millionen Pf. St. oder 15°38 
Gulden öfterr. Währ. Silber darftellten. 
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Worunter 3 
   
     
 
	        
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