Full text: Mineralische Kohle (Heft 74)

  
  
136 J. Pechar, Dr. A. Peez. 
gehalt kann im Durchfchnitte mit 6°5 Percent beziffert werden. Der Geftehungspreis 
beträgt je nach den Betriebsverhältniffen 9°5 bis 18 Kreuzer; der Verkaufspreis 
betrug im Jahre 1871 loco Grube für Stückkohle 37'5, im Jahre 1872 für 
Grofskohle 40, für Würfelkohle 35, und für Kleinkohle 20 Kreuzer öfterr 
Währ. An backender Kohle, die befonders bei Rappitz vorkommt, werden 
jährlich circa 3 Millionen Centner gewonnen und vercokt, die jedoch für den 
Bedarf der bedeutenden Eifenwerke von Kladno nicht ausreichen. Letztere ver- 
wenden daher einen Zufchufs von Coke aus Waldenburg 
Weit weniger aufgefchloffen als bei Kladno-Bufcht&hrad ift das Kohlen- 
vorkommen in der Gegend von Rakonitz, wefshalb auch hier der bergmän- 
nifche Betrieb noch zu keiner fo grofsen Entwicklung gelangt ift. Indeffen nimmt 
feit 1867 auch hier der Bergbau einen erfreulichen Auffchwung, namentlich 
in den Werken der „Moravia“ und bei Hoftokrej. Erft in neuefter Zeit, nämlich im 
December 1871, ift diefes Revier einer Eifenbahn (der Böhmifchen Nordwelt- 
bahn) theilhaftig geworden, während das Revier von Kladno (im engeren Sinne) 
bereits feit dem Jahre 1856 von der Bufcht&hrader Bahn durchzogen ift. Im Han- 
genden oder dem nördlichen Theile des Beckens bei Schlan und Hredl finden 
fich in einer Teufe von 6 bis 40 Klaftern (114 bis 7 Meter) mehrere gut gela- 
gerte Flöze von 20 bis 36 Zoll (0°53 bis 079 N 
mifchen Formation angehörig, welche bei leichtem Abbaue eine nicht backende 
und nicht fehr compadte, doch angenehm brennende und daher für Zimmer 
heizung gut geeignete Kohle ergeben. Die Zahl der Arbeiter, fowie die Menge 
und der Werth der Förderung im Jahre 1872 ergibt fich für das gefammte 
Kohlenrevier von Kladno, Rakonitz und Schlan aus folgenden runden Ziffern: 
0 
5 
Teter) Mächtigkeit, der per 
Kohlenförderung und Anzahl der Arbeiter im Becken von Kladno- 
Schlan-Rakonitz. 
  
  
  
  
  
  
  
| Anzahl | Förderung 
Becken | der | nn 
| Arbeiter | Menge Ctr. Werth fi. 
| 
Kladno nebft Wottwowitz. . . . | 0.800 | 25.000.000 5,500.000 
Rakonitzysstten nissershard dr | 2.000 4.000.000 800.000 
Schlanası st. Ss ee | 1.000 2,800.000 560.000 
Zufammen . | 9800 31,800.000 0,800.000 
Die Kohle hat ihren Abfatz in den Induftriewerken der Gegend, nährt die 
Bufchtöhrader Eifenbahn, nördliche Staatsbahn, foweit beide nicht in das Braun- 
kohlengebiet fallen, dominirt in dem nur 5 Meilen entfernten Prag, welches 
einen Jahresconfum von 6 Millionen Centnern (300.000 metrifche Tonnen) hat, 
verforgt überwiegend die zahlreichen Zuckerfabriken des mittleren Böhmens und 
erftreckt ihre Ausläufer bis Brünn und Reichenberg. 
II. Das Pilfener Steinkohlenbecken. 
gend, 
in einer Länge von über 4 Meilen (30'3 Kilometer) von Tufchkau in nördlicher 
Richtung bis Plafs. Die Breite beträgt ftellenweife ı°5 bis 2:5 Meilen (113 bis 
18:9 Kilometer). Es ergibt fich demnach ein Flächeninhalt von Io bis ıı Quadrat- 
Das Pilfener Becken erftreckt fich, den Ufern des Flüfschens Mies folg 
     
     
  
   
  
  
  
    
     
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
   
    
  
   
     
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
   
  
    
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