T. Peechär, Dr. A, Deez,
II. Das Kijew-Jelifawetgrader Becken
Die Braunkohlenfelder in den Gouvernements Kijew und Cherfon find
fchon längere Zeit bekannt, jene von Kijew bereits feit dem Jahre 1840, bis jetzt
aber nur in einer geringen Ausdehnung erforfcht. Die Kohle gehört de
formation an und foll von guter Befchaffenheit fein. Die Flöze find keilchn a
bis 22%, Fufs (7'112 Meter) mächtig und nur 133 Fufs (42'38 Meter) tief. Der Ge-
fammt-Kohlenvorrath wird auf nahezu eine Million Tonnen gefchätzt. Das kohlen-
führende Terrain erftreckt fich über mindeftens 4500 Quadrat- Werft (5ı2ı Qua-
drat Kilometer).
Ausgebeutet wird die.Kohle in Schurawka feit dem Jahre 1863 und in
Jekaterinopolfk feit 1870. Die geringen Quantitäten der bis jetzt im Kijew-Jeli-
fawetgrader Becken geförderten Kohle finden nur in den nächftfituirten Zı
fiedereien Verwendung.
Da namentlich das Gouvernement Kijew verhältnifsmi
arm an Bre
holz ift, fo dürfte das genannte Kohlenbecken für die Zukunft eine gröfsere Be
deutung erlangen.
III. Das Donezbecken.
Der Donezdiftrict umf nn jene im füdrufffchen Gouvernement Jekate
noflaw und in der Provinz des donfchen Heeres geleg
Kilometer) lange und 150 W = (160'02 Kilometer) breite Bergkette, welche
unter dem Namen der Donezkette bekannt ift und immerhin einen Flächer
von mehreren hundert deutfchen Quadratmeilen (über eine Million Hektaren)
einnimmt.
Diefes Becken ift hinfichtlich der Qualität der Kohlen und der hier auf-
gefpeicherten Vorräthe das wichtigfte des ganzen ruffifchen Reiches, shall
ihm auch in den letzteren Jahren eine gröfsere Aufmerkfamkeit gefchenkt wu
Die Kohlenflöze des Donez erreichen höchstens 7 Fufs (2'21 Meter) Mächtigkeit,
die meiften find 21%, bis 31/, Fufs (079 bis ı'ıo Meter) mächtig und leider
oft fehr geftört. Im Jahre 1842 producirte man fchon im ganzer \ Beck
Orten, auf acht Gruppen vertheilt, zufammen 15.000 Tonnen; 18
Production des Donezbeckens auf 52.000 Tonnen und erreichte im ]
die Höhe von 335.154 Tonnen. Die Gefammtförderung der Donezkette
1872 kann — nicht zu hoch gegriffen — auf wenigftens 400.000 Tonnen veran-
fchlagt werden. Man zählt gegen 00 ve >rfchiedene Flöze, welche
700 Stellen aufgefchloffen find.
Im n ihn Theile der Donezkette herrfcht die Steinkohle, im füd-
öftlichen Theile der Anthracit vor. Letzterer wird an der Grufchewka in mehr
als 400 Kohlenfchächten, welche bis 280 Fufs (88'48 Meter) tief find, gewonnen,
und es betrug die Production im Jahre 1870 216.501 Tonnen.
Aufserdem findet fich der Anthracit noch an zahllofen Be Orten im
füdöftlichen Theile der Donezkette und in immenfen Quantitäten. Der Anthraci
eignet fich vorzüglich für den Hochofenbetrieb, da er bis 90 ee rein
Kohlenftoff' enthält und nur einen ganz unbedeutenden Afchenrückftand
hinterläfst.
Verwendung findet derfelbe ferner auf den rufffchen Dampffchiffen
Schwarzen und Afow’fcher ne fowie auf den Dampf ern des Don und der
Wolga und wird fogar bis Astrachan verführt, um den Confum auch der Dampf-
fchiffe des Kaspifchen Meeres zu bilden. Der Grubenpreis ftellte fich im Jahre
1867 auf 6 Kopeken per Pud (5 fl. 93 kr. per Tonne), ftieg aber bereits 1871 auf
8 bis 10 Kopeken (12°93 bis 16°17 kr. ö. W.) per Pud (7 fl gokr. bis 9 fl. 88 kr.
per Tonne.) Der Verkaufspreis betrug im Jahre 1871 in
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