64 J. Pechar, Dr. A. Peez.
Sofort wurden mehrere Schächte eröffnet und die Kriegsflotte mit dem aus-
gezeichneten Anthracit von Grufchewi fk verfehen Die Güte und Brauchbarkeit
desfelben wurde fchnell bekannt , der Herftellung geeigneter Communicationen
feit diefer Zeit die gröfste Aufmerl acer! gefchenkt. Es bildete fich eine Actien-
gefellfchaft zur Befahrung des Don mit Dampffchiffen und 1862 folgte die Eröff-
nung der fo aufserordentlich wichtigen Verbindungsbahn zwifchen Don und 1Wolga
(Kalatfch—Zarizyn). Im fo En den Jahre wurde Grufchewfk, der Productionsort
des Anthracit, mit dem Don bei / kfaifk in Bahnverbindung gebracht. Die in
den letzten zehn Jahren ftattgefundene weitere Entwicklung des Eifenbahnnetzes
im füdlichen Rufsland dürfte der Kohle des Donezbeckens fchon in den nä
Jahren einen gröfseren Abfatz veı 'chaffen, wie denn überhaupt die Indu
Donezkette zufolge der gleichzeitig dort vorhandenen zal hlreicl ıien Mineral
eine recht glänzende Zukunft zu erwarten hat.
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IV. Das uralifche Becken.
Sowohl auf dem weftlichen als auch auf dem öftlichen Abhange des Ural-
gebirges finden fich Steinkohlenablag denen aber nur die auf der
W hleite gelegenen eine befondere Berückfichtigung verdienen. Hier zieht fıch
die Kohle nformatioh in einem fchmalen, aber unendlich langen Streifen immer
parallel mit dem Gebirge von deffen nördlichften Ausläufern in der Nähe des
Eismeeres bis zur Kirgifenfteppe im Süden.Die Kohlengewinnung concentrirt fich im
mittleren Theile, namentlich um die Umgebung derEifenwerkeAlexandrowfky, Kife-
lowfky und Kynowfky. ıı Steinkohlen-Gruben find im ee Abhange des
Ural im Betriebe ; die Flöze oft von anfehnlicher Mächtigkeit (an der Lunia bis
21 Fufs [6:63 Meter] und an der Koswa bis 15 Fufs [4° 74 Me Kari Die Gewinnungs-
verhältniffe find wegen der nicht bedeutenden Tiefe günftig.
Die Steinkohle von Luniewfk an der Lunia wurde fchon feit einer längeren
Reihe von Jahren g gewonnen, doch ift die Steinkohlenprodudtion des Uralbeckens
im Allgemeinen in den letzten Jahren zurückgegangen. Die bisher gewonnene
Kohle if nur von minderer Qualität, enthält beträchtli che Mengen erdiger Beftand-
theile (Afchengehalt 5 bis 20 Percent) und 2 bis 5 Percent Schwefelkies. Ueber-
diefs zerfällt die Kohle an der Luft, erweist fich wenig backend und kann daher
als eine magere Sinterkohle bezeichnet werden. Der Bedarf an Brennftoff fü
Eifenwerke des Urals, fowie für die mehr als 400 Dampffchiffe der Wolga i }
aufserordentlich grofser und wenigftens auf ad 0ooo Tonnen jährlich zu veran-
fchlagen. Nach der Anfıcht desk. e Minifterialraths Ritter von Tunner laffenfich
aber fehr grofse Erwartungen hinfichtlich er Uralkohle nicht rechtfertigen und
wird diefe Steinkohle in Dun Fa
Ural entfprechend auszubeuten.
Bisher find diefe Steinkohlen, aufser zum häuslichen Bedarfe, zur Dampf-
fchifffeuerung auf der Kama und Wolga und auf verfchiedenen Eifenwerken zum
Puddeln iR Schweifsen verwendet worden. Dageg sen werden nach den Anfchau-
ungenGr.v.Helmerfen’s die am weftlichen Fufse des Ural bereits aufg efchl loffe-
nenund zum Theile in Angriff genommenen Kohlenlager den Eifenwerken vollkom-
men genügende Mengen zu deren Betriebe und namentlich zur Verarbeitung des
Roheifens zu Eifen und Stahl liefern können. nn nun conftatirt ift, dafs
ie bisher für unerfchöpflich erachteten Wälder des Ural durch die ungeheueren
Abholzungen derart zerftört worden find, a fich ein Mangel an Brenn-
ftoffen beifpielsweife im Eifenwerke von Newianfk aufserordentlich fühlbar mach
und da ferner die Steinkohle des Ural zur Herftellung
S
blagerungen, von
ale
le genügen, den grofsen Erzreichthum des
g eines guten C se zum Ver-
fchmelzen der Eifenerze fich nicht eignet, fo würde es fich als aufserordentlich
praktifch erweifen, für die Zukunft zur Erzeugung des Roheifens nur Holzkohle
dagegen zur Verfeinerung desfelben und zu den übrigen Induftriezweigen Stein-
kohle zu verwenden,