Full text: Mineralische Kohle (Heft 74)

        
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
   
   
   
     
Mineralifche Kohle. AIR. 
Was die Sortenbildung anbelangt, fo mufs hervorgehoben werden, dafs 
der Stückkohlenfall bei den Back- und Gaskohlen ein verhältnifsmäfsig fehr gerin- 
ger ift. Früher unterfchied man allgemein nur zwei Sorten: Melirte Kohlen und 
Gries; gegenwärtig werden auf den gröfseren Zechen mittelft zweckmäfsiger Sepa- 
rationsvorrichtungen drei, auch vier Sorten gebildet. Auf Stückkohlen entfallen 
hiebei ro bis 50 Percent, auf Nufskohlen 20 bis 40 Percent, auf Grubenklein 
(Gries) 70 bis IO Percent. 
Obwohl mit dem Steinkohlengebirge der Ruhr im Zufammenhange ftehend, 
unterfcheiden fich die in nördlicher Richtung am Teutoburger Walde gelegenen 
kleinen Steinkohlenablagerungen: von Ibbenbüren, von Osnabrück und Borgloh 
in Bezug auf das Vorkommen von Kohle und deren Eigenfchaften doch wefentlich 
von dem Ruhr-Baffin. 
Das Revier von Ibbenbüren, einen Flächenraum von ı Quadratmeile — 
5.754 Hektaren einnehmend, befitzt 9 bekannte Flöze, welche jedoch durch viele 
grofse und unzählige kleinere, meift fteil einfallende Verwerfungen geftört find. 
Die Mächtigkeit der Flöze differirt zwifchen 3 und 153 Zoll = 7'9 Centimetern 
und 4 161 Meter; die des wichtigften beträgt 36 bis 40 Zoll=94'9 bis 105 Centi- 
meter. Letzteres enthält theils Fett-, theils Magerkohle. 
Bei Osnabrück erhebt fich 2 Kohlenablagerung in Geftalt eines fattel- 
artigen Berges, des Piesberges, aus den jüngeren Schichten heraus. Die Kohie 
des Piesberges ift ein fchöner Anthracit, auch die der unweit gelegenen Gruben 
von Borgloh und Oefede von guter Qualität. 
Bei Minden tritt die Seinkahle in 3 Flözen auf, deren Länge-Erftreckung 
  
31 Meilen = 26'535 Kilometer beträgt. Das unterfte Flöz von Io bis 18 Zei 
26 bis 47 Centimeier Mächtigkeit wird abgebaut und liefert theilweife Backkoble, 
theilweife anthracitifche und magere Kohle 
Die Eigenfchaften der Steinkohlen diefer drei kleinen Reviere find aus 
folgenden Analyfen (von Heintz, Brix, Hilkenkamp und Kempner) zu entnehmen. 
Chemifche Analyfen von Kohlen aus den Revieren von Ibben- 
büren, Osnabrück und Minden. 
| 
  
   
In 10oo Gewichtstheilen 
  
  
  
  
  
E 
| getrockneter Subftanz : i 
| BEL. 
Grube | Flöz | Ort a = 38] [5 M 
| | & 5282| ei 
A SE za |o a 
r Se 
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seta, 
En | | 
Schafberg | Alexander Ibbenbüren |82'2 | 4:16 4:53 9'29 | 6:34 | 
| | | | | | 
, | 5 | ! 
Glücksberg | Flottwell ; | 7725 | 402 | 514 | 10 39%) TTS 
| | 
Piesberg | (Hafeftoiien) Osnabrück 90'39 6 1903| 1'726 | 6'042 | 
| | 17695 
“ | (Lechtingen) | 5 gI'IAI | 2'076 o° - 6° u) | 
| Laura | _ Minden 7481 | 4'35 76 I1z° 08 | 6: 80) 
| | | | | 
  
  
Wie bereits gefagt wurde, hat der Steinkohlenbergbau an der Ruhr, und 
zwar bei Dortmund und Effen, fchon im Anfange des Mittelalters begonnen, erhielt 
jedoch einen kräftigen Impuls erft durch die Schiffbarmachung der Ruhr, die um 
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