Full text: Thierzucht (Heft 62)

   
  
   
    
  
    
   
   
    
  
   
    
  
    
   
    
   
   
    
  
    
    
   
    
    
  
      
     
      
   
  
   
  
  
  
    
   
     
   
   
   
  
    
   
    
   
    
       
    
  
Thierzucht. 19 
zucht-Anftalt der k. k. Ob der Enfifchen landwirthfchaftlichen Gefellfchaft die 
Montafuner; von Altgraf Franz zu Salm-Reifferfcheid in Svietla die 
Schwytzer; vonGraf Carl Althan die Berner, Holländer und Kreuzungen beider; 
von Jofef Maria und Emma Arefin in Partfcherdorf die Kuhländer; von A.E.R 
vonKomers in Moftau die Egerländer; von Ratil der dem Prinzen 
Wilhelm zuSchaumburg-Lippe gehörigen Domäne Nachod — die Berner; 
Holländer und Kreuzungen beider; von Libiejitz, Krummau, Netolic, Poftelberg, 
Wittingau, Neufchlofs Lobofitz, Lenefchitz — fämmtlich Domänen der Fürften 
Adolph und Adolph Jofef Schwarzenberg — die Mariahofer, Pinzgauer, 
Montafuner, Algäuer, Schwytzer Berner, Schwarzenberg-Scheinfelder, Holländer 
und Kreuzungen; von den k. k. TherefianifchenFondsgütern Dürnholz 
und Ziftersdorf die Schwytzer, Berner, Holländer und Kreuzungen diefer; von 
derZuckerfabriks-Actiengefellfchaft Keltfchau die Shortkarn. Kreu- 
zungen; von Emanuel R. von Pr oskowetz in Kwafsitz den deutfchen Land- 
fc fchlag ;‚ von der Baron Simon Sina’fchen Domäne Rofsitz die Berner-Holländer 
Kreuzungen; von den herzoglich Coburg Gotha’fchen Domänen Dürnkrut, 
Ebenthal und Walterskirchen die Algäuer und Berner; von Graf Johann Larifch- 
Mönnich in Freyftadt die Berner und Kreuzungen von Holländern und Olden- 
sern; von Theophil R. von Oftaszewski in Wzdöw die Holländer und 
Berner; von Graf Adam Potocki in Krzeffowice die Holländer und von den erz- 
herzoglich Albrecht’fchen Domänen Tefchen und Saybufch die Holländer ne 
Öfifriesländer- : fo dürfte unter-weiterem Hinblick auf die Maftthiere der Kuff 
[chen Zuckerfabrik in Lundenburg, von Anton Wachsmuth in Göding, u 
Neumeyr in Münchendorf und Anderer in der Hauptfache der Inhalt der 
Ausftellung Oefterreichs gekennzeichnet und gleichzeitig gefagt fein, dafs fie ein 
fehr entfprechendes Bild von der thatfächlichen Sachlage entwarf. 
Es lag in der Ausftellung ein Stück Gefchichte der Rindviehzucht Oefte 
reichs vor unferem geiftigen Auge ausgebreitet. Wenn wir fie von der richtigen 
Seite auffaffen, können wir daraus fchätzenswerthe Lehren für die Zukunft fchöpfen. 
Die Wandelung in der Anfchauung, welches die zweckförderlichfte Thiertype ift, 
beftätigt uns lien die gewichtige Wahrheit: dafs Laune und Mode unbeftändig 
find und das wirthfchaftliche Intereffe die einzige Richtung ift, die Beftand hat, 
die zwar ab und zu behindert oder in einzelnen Fällen irre geleitet werden kann, 
jedoch fchliefslich immer wieder in die richtige Bahn zurückgelangen mufs. Oder 
was follten wir anders in dem beinahe durchgängigen Beftreben fuchen, die einft- 
mals fo gefchätzten Berner zu verfeinern? In ihrer Urfprünglichkeit fie zu erhalten, 
fcheint bei uns, wie fich von der Ausftellung abftrahiren läfst, nicht der richtige 
Boden zu fein. Ein gegebenes Quantum Futter in die möglichft gröfste Menge 
Milch, Butter, Käfe oder Fleifch umzufetzen oder dafür möglichft viele Arbeit zu 
leiften, das ift heute das unbeftreitbare Ziel der Rinderzucht und das erreicht man 
in den verfeinerten Formen de Berner und in anderen Typen in der Regel beffer. 
Demfelben Drange verdanken wir nebft der Einführung des leichteren Be ergviehes 
auch die Kreuzungen der Berner mitHolländern und dergleichen, fowie den Import 
der Holländer felbft. Nicht zu verkennen ift aber auch dem entgegen, dafs durch 
Beiziehung von Berner Blut mancher unferer heimifchen Land fchl läge bedeutende 
Vervollkommnung erfahren hat, z. B. im Kuhlande, in der Gegend von Mährifch- 
Trübau u. f. w. 
Neben diefer Richtung, die hauptfächlich auf den grofsen Gütern Pflege 
findet, befteht dann die Züchtung der in Oefterreich heimifchen Racen und Schlä äge 
Es fteht aufser Zweifel, dafs mandhe von ihnen ganz vorzüglich leiftungsfähige 
Thiere enthalten, es fei für Milchnutzung, zum Zuge oder auch zur Maft, oder die 
alle diefe Eigenfchaften — dann im natürlich mäfsigen Mafse — vereinigt befitzen. 
In der Regel ift ihnen aber auch noch gleichzeitig als Kindern des Landes eine 
röfsere Befcheidenheit in ihren Anfprüchen auf Fütterung, Haltung und Pfleg 
eigenthümlich, was fie für den kleinen Viehzüchter fehr brauchbar eifeckeinen läfst. 
            
  
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