Full text: Thierzucht (Heft 62)

   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
   
   
   
   
    
  
  
  
   
  
  
  
  
    
    
   
   
  
  
  
  
   
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
       
  
   
     
Thierzucht. >] 
beftätigenden Beleg ausgeftellt; der Shorthorn- Kreuzungsochfe Nr. 774 ift beı 
einem Alter von 2 Jahren 4 Monaten beftens entwickelt und ausgefüttert und wiegt 
1634 Pfund Zollgewicht. Bei fämmtlichen hieher gehörigen exponirten Thieren 
begegnete uns eine Energie im Durchfchlagen des enghfel ren Blutes, die auf eine 
ausgezeichnete Confolidirung der edlen V aterthiere fchliefsen läfst. 
Nach alldem drängt fich die Frage auf, welche von diefen Richtungen 
nach der heutigen Sachlage als die zweckförderlichfte anzufehen ift. Die Antwort 
ift kurzund lautet einfach: All esauffeinenPlatz. Die natürlichen und wirth- 
fchaftlichen Verhältniffe bilden in einem gegebenen F alle den Boden, zu dem der 
Thierzüchter, um ihn auszunützen, mit feiner Capitalskraft und feiner Befähigung 
herantritt. Sie fowohl einzeln wie in ihrer Gefammtwirkung richtig zu erkennen 
und zueerfaffen, ift feine erfte Aufgabe. Davon hängt in erfter Linie der Erfolg feiner 
Mühen ab. So verfchiedenartig combinirt fie vorkommen können, ebenfo ver- 
fchiedenartig wird auch fein Streben fein müffen. In der Vielgeftaltigkeit der 
Formen und Eigenfchaften des Rindes überhaupt, deren jede einzeln gewiffer- 
mafsen als Gegenftück zu einem Punkte in der Situation anzufehen ift, findet er 
reichliche Auswahl. Beide ineinander zu paffen, das ift der grofse Wurf, der das 
Refultat bedingt. Wir fehen daraus, dafs in der Thierzüchtung für verfchiedene 
Fälle auch verfähtedene Ziele feftgeftellt werden müffen und darob keine Zucht- 
richtung für abfolut gut gelten Kann 
Die heutige Zeit duldet keine ftarren Zuftände und drängt unwiderftehlich 
auf oder ab, vorwärts oder rückwärts. Sowie der Züchter in derModification feines 
Zieles dem freiwillig oder gezwungen durch die Macht der einwirkenden Umftände 
Rechnung trägt, fo folgt auch im Grofsen die Ausdehnung der Zucht überhaupt 
diefem Dictate. Aus der Differenz des Rindviehftandes zwifchen 31. October 1857 
und 31. December 1869, wie nachfolgende Tabelle gleichzeitig mit dem Stande 
nach an letzterem Datum ftattgehabter ftatiftifcher Erhebung angibt, dürfte fich 
demnach manche fchätzensw he Reflexion ziehen laffen (che Tabelle Seite 22). 
Diefe Zahlen würden noch fehr bedeutend an Deutlichkeit gewinnen und 
geradezu in der Plaftik des Bildes nichts zu wünfchen übrig laffen, wenn wir die 
über den Verkehr an Schlachtvieh (Ochfen und Stieren) -—- Oefterreich und Ungarn 
gemeinfam betreffende — von Dr. J. R. Lorenz im Pavillon des h. k. Ackerbau- 
minifteriums ausgeftellten Daten (wie die auf Seite 23 folgende Tabelle zeigt) 
ohne Referve hinnehmen könnten. Wir werden dabei aber nur zu deutlich an die 
Verhandlungen der vom k. k. Handelsminifterium im Jahre 1868 einberufenen 
#Pl provifionirungsenquäte erinnert, wobei der Reichsraths-Abgeordnete und Land- 
W yirth Ritter von Agopfowicz den Ausfpruch that, dafs an derganzen Grenze von 
Galizien und der Bukowina ein fyftemifirter Schleichhandel Dies der fogar 
durch geheime Verficherungsconfortien in Rufsland gegen das Rifico 
der Contrebande Schutz findet. Da nun aber gerade weitaus der gröfste Verkehr 
in Schlachtvieh an diefer Grenze ftattfindet, fo läfst fich annehmen, dafs obige 
Zahlen, die die Einfuhr betreffen, gegenüber der Wirklichkeit noch zurückbleiben. 
ei fei gefagt, dafs auf diefe Weife unaufhörlich neue r Zündftoff für 
ıerübergetragen werde. 
Nur nebenb 
Rinderpeft h 
In der ungarifchen Abtheilung ftanden 249 Stück Rinder und einige 
Büffel. Abgerec hnet die wenigen Zuchten der erzherzoglich Albrecht’fchen 
Domäne Ungarifch-/ ltenburg, ben-tend in Algäuern und Shorharn Kreuzungen, 
und Bellye enthaltend reine Shorthorns und Kreuzungen beider mit Bernern und 
Holl änder n;desGrafenSigmund BerchtholdinP reffing, beftehend aus Hollän- 
dern; diedesPachtgutesSa ffin, enthaltend Simmenthaler, jene von Alexander 
und Paul R.v.Schöller in L&va, heftehend in Bernern, und einiger Anderen, find 
beinahe nur Rinder ungarifel ner Race da. 
Die erfteren fallen in ihrem Charakter im grofsen Ganzen mit den Heerden 
des öfterreichifchen Grofsgrund-Befitzes zufammen. 
  
 
	        
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