Full text: Dampfkessel (Heft 55)

  
  
  
  
  
  
  
14 J. F. Radinger. 
Der Eifenkeffel wog 10.500, der Stahlkeffel 10.000 Kilogramm; fie waren 
zu Ende der Ausftellung um 625 und 670 Pfund Sterling, unverzollt,, und loco 
Ausftellung, fammt aller Armatur, complet verkäuflich. 
Cater & Walker. 
Ein bemerkenswerther und in mancher Beziehung von den bisherigen 
Syftemen abweichender Keffel war Cater’s Patentkeffel von Cater & Walker 
zu Southwark bei London. 
Der cylindrifche Aufsenkeffel von 4'260 Meter Länge und 2'13 Meter 
Durchmeffer wurde unten vorne von einem 2 Meter langen, 1I'22 Meter breiten 
Roft geheizt. Die Gafe ftrömten am halben Keffelumfange, aber nicht ganz nach 
hinten, denn 74 Centimeter vom Hinterboden entfernt fchnitt quer in den Keffel 
eine, unten und feitlich offene, 84 Centimeter hohe, 55 Centimeter breite Umkehr- 
kammer , deren obere Vorderwand 42 eiferne Rohre von 95 Millimeter Weite 
aufnahm, während die Rückwand noch I9 Centimeter breit vom Waffer ge 
kühlt blieb. 
Die Rohre zogen nun mit fchwacher Steigung nach aufwärts vornehin 
und mündeten in eine zweite (55 Centimeter tiefe) Kammer, welche vorne in den 
Keffel eingefchoben erfchien. Diefe hatte mit dem Aufsenkeffel im Abftand von 
ı6 Centimeter concentrifche Seitenwände, während ihre Höhe von I Meter durch 
ebene Blechflächen begrenzt wurde. 
Eine zweite Gruppe von 62 engeren Rohren (ä 75 Millimeter Weite) zog nun 
aus der oberen Hälfte diefer Kammer wieder mit Schwacher Steigung nach rück- 
wärts und endete an dem Keffelboden, von wo ein Blechfchlott zur Effe ging. 
Die vordere Kammer enthielt drei ftehende, die rückwärtig 
Rohr von je 130 und von I5o Millimeter Durchmeffer eingeniethet, welche fowohl 
die flachen Wände mächtig verfteiften, als auch dem Waffer eine gefunde Cir- 
culation erlaubten. 
Die Keffelböden waren auch, und zwar durch je vier obere Eckwinkel ver 
fteift; der vordere hatte noch zwei untere Eckwinkel, der rückwärtige aber Steh- 
bolzen, welche ihn mit der hinteren Umkehrkammer-Wand verbanden. 
Jeder Keffelboden war aus einem Stücke und aufgebogen; der Hinter- 
boden aber fo weit ausgehauen, als es die anftofsenden Rohre verlangten, welche 
durch ein eigens aufgeniethetes Blech mündeten, wie es die Vorficht einer 
Reparatur verlangt. 
e ein liegendes 
Blechen, deren Langftöfse doppelt geniethet waren, was ö=r5Dp--3 ent- 
fprechen würde. 
In demnProfpecte, welcher für die Ausftellung gedruckt und dort vertheilt 
wurde, erfchie ein Dampfdom auf den Keffel gefetzt; in Wirklichkeit erhielt er 
aber einen Dampffammler von 2'060 Meter Länge und I'’2 Meter Durchmeffer, 
welchen der einzige, 40 Centimeter weite Verbindungsftutzen balancirend trug. 
Es fcheint alfo, dafs der Dom erft im letzten Augenblicke durch den Sammler 
verdrängt wurde, wie esder, fchon früher begründeten‘ neueren, englifchen Richtung 
entfpricht, welche die Dome verwirft. 
Oben am Sammler fafs das Dampfventil. Um aber die Bildung eines Waffer- 
kegels unter dem Stutzen zu vermeiden, wurde es nicht in deffen verticale Flucht, 
fondern nach hinten gefetzt, und um den Sammler doch wieder centrifch zu 
belaften, bog es fich mit einem angegoffenen Knierohr über die Mitte, fo dafs die 
Griffrad-Spindel horizontal zu liegen kam. 
Diefer Keffel ftellte ein Syftem dar, welches für den Transport ganz 
prächtig geeignet ift, indem das Mauerwerk aus einem einfachen Bett für die 
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
     
   
  
  
  
  
   
   
  
    
  
 
	        
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