En REERARIERE 1 HER nn. an De ED a 1 era 7 TR
G. Sigl’s Dampfkeffel. 53
Wie Ketllelyon GG Sigl in Wien.
Im eigenen Keffelhaufe und zum Betriebe unferer Motoren in der Mafchinen-
halle lagen drei gleiche Keffel von G. Sigl in Wien, welche nach dem Typus der
in Oefterreich als beft anerkannten und hauptfächlich verbreiteten Dampferzeuger
gebaut waren und alle jene Vervollkommungen trugen, welche die Erfahrung
der letzten Jahre verlangt.
Jeder Keffel beftand aus einem faft horizontalen Hauptkeffel und zwei
untenliegenden Vorwärmer- oder Siederkeffeln
Das Waffer trat am rückwärtigen Ende des einen Sieders durch das Speife-
ventil ein und durchftrömte langfam deffen Länge. Vorne kehrte es durch ein ein-
geniethetes, oben tangirendes Zwifche nrohr in den zweiten benachbarten Sieder,
in welchem es nach rückw ärts zog, um dort durch einen weiten Stutzen aufwasis
und in den Fe zu gelangen, wo feine Verdampfung erfolgte
Das Feuer brannte vorne unter dem Hauptkeffel und feine Gafe ftrichen
in der entgegengefetzten Richtung des Wafferzuges, fo dafs fie im Mafs ihrer fort-
fchreitenden Abkühlung an Keffelwandungen kamen, welche Waffer von geringerer
Temperatur umfchloffen, was die volle Ausnützung der Wärme verfpricht. Die drei
Keffelrohre lagen nicht völlig horizontal, fondern fo geneigt, dafs das Waffer ftetig
bergan zog, w odurch ein Haften! leiben von Luft: und Dampfblafen an den Sieder-
Rechen ‚ das Anfetzen desSchlammes auf den Feuerplatten und (Folge eines zweiten
unteren Verbindungsrohres der beiden Unterkeffel) das Zurückbleiben von Waffer
bei de r Entleerung der Keffel entfiel.
Die nn, erbindung der zweiSieder durch ein zwifchengeniethetes, oben
tangirendes, weites Bl echrohr ift ein noch we enig angewandter V. organg, während
man gew Shnlich ı U-förmige Stirnrohre dort benützt. Diefe werden aber in Folge
der ungleichen Ausdehnungen häufig undicht oder brechen falls fie aus Gufseifen
find ganz ab und verlegen fich leicht, da fie dann unter dem Rofte und deffen
frahlender Hitze pre eisgegeben liegen.
Der Oberkeffel = 1:45 Meter Durchmeffer und 10°92 Meter Länge beft ftand
aus13 Millimeter — und jeder Unterkeffel von 0:8 Meter Durchmeffer und 9°9 Meter
Länge aus 8 Millimeter Re fteierifchen Eifenblechen, welche durchaus einfach
genietet waren.
Sie hatten 5 Atmofphären Normaldruck zu beftehen und fcheinen nach der
Formelö=1r3Dp-+3 undd—=r2D p + 3, je nachdem fie im erften Feuer oder
deffen abziehenden Produdten liegen, gerechnet zu fein
Der Oberkeffel lag hinten um 24 Centimeter tiefer als vorne, und die
Sieder hatten je den gleich ren Fall in der oben erwähnten Richtung, was 2'2 bis
24 Berecnt der Länge entfpricht.
Die Mannlöcher von normaler Conftrudtion mit je zwei Bügeln befanden
fich eines oben in der halben Keffellänge in einem aufgenietheten Sitz und je eines
an der Stirne der Sieder.
Der Hauptkeffel war oben ungefähr im Schwerpunkte der Dampfentwick-
lung mit einem grofsen Blechdom mit abgefteifter Blec »hdecke verfehen, welcher
das Dampf- und ein Sicher ‚heitsventil trug, während das andere weiter
hinten ftand. Der Ausfchnitt im Blech unter dem Dome war bedeutend kleiner
als der Durchmeffer des Domes felbft und befafs nur Mannlochsgröfse. Dadurch
wird die Feftigkeit des Keffels wenig geftört, während bei grofsen Ausfchnitten
fchon oft Riffe von hier ihren Ausgang nahmen.
An der Stirnfeite, wo der Standplatz des Wärters,ift, reichte ein Vorkopf
durch das Mauerwerk und trug ohne die Vermittlung unverläfslicher Verbindungs-
rohre die normale Armatur.