Röhrenkeffel von Tedesco & Comp.
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Röhrenkeffelvon Tedesco & Comp.
Die Mafchinenfabrik von Tedesco & Comp. in Prag-Schlan (heute Bolzano,
Tedesco & Comp.) lieferte zwei Keffel, deren Dampf die Decker’fchen Pumpen
für den Fontainenbetrieb verfah.
‚ Es waren cylindrifche kurze Keffel von 1:74 Meter Durchmeffer und
3:10 Meter Länge, welche je 83 Rohre von 79 Millimeter äufserer, 73 Millimeter
innerer Weite zwifchen ihren ebenen Böden durchzogen.
Oben hielt jeder Keffel mittelft eines einzigen 55 Centimeter weiten
Stutzens noch einen Dampffammler von 0'87 Meter Durchmeffer und 4'42 Meter
Länge. Diefer wurde nicht balancirt, fondern aufser dem Stutzen vorne noch von
einem Blech-Doppel-T hinten getragen, das unverniethet zwifchen Sammler und
Keffel lag, und fo der freien Ausdehnung kein Hindernifs bot.
Die Feuerung gefchah unter dem Hauptkeffel auf Bolzanoroften, und die
Gafe ftrömten längs dem ganzen Heizumfange der Unterkeffel nach hinten, um-
fetzten die Rückwand, um durch die Rohre in eine Rauchkammer zu kommen, von
wo fie durch einen Canal (in welchem frei der Dampfsammler lag) in den hoch-
liegenden Fuchs und zum Schornftein gelangten.
Die Keffel waren je an der Stirnfeite mit einem Vorkopf für die Waffer-
ftänder und rückwärts mit einem (2 Meter langen) elliptifchen Hinterftutzen ver-
fehen, welch’ letzterer die Speife-und Ablafsrohre aufnahm und als Schlammfack
und Einfteigcanal diente, indem deffen abzufchraubender Deckel das Zukommen
in den Raum unter den Rohren geftattete. Diefe füllten nämlich den Keffel nicht
ganz, denn ihre unterfte Horizontaireihe (13 Rohre enthaltend) ftand circa 50 Centi-
meter über der Keffelfohle, und fo war das Reinigen der Feuerplatten von
angefletztem und niedergefallenem Keffelfteine leicht.
. Ferner war auch der Sammler durch die Stirnwand hindurchgeführt und
feine gufseiferne Abfchlufsplatte nahm aufser den Sicherheitsventilen noch ein
Mannloch auf. Durch diefes und dem Dampfftutzen hindurch wurde der Haupt-
keffel ober den Rohren befahrbar und deren Zwifchenräume konnten von oben
um fo beffer gereinigt werden, als die Rohre vertical übereinander gereiht ftanden.
Der Dampf entftrömte ganz rückwärts dem Sammler, in deffen weiter
‚änge er das mechanifch mitgeriffene Waffer gröfstentheils verlor, und deffen
geheizte Wände ihm noch Wärme zur weiteren Trocknung (vielleicht Ueberhitzung)
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zuführten.
Die Rauchkammer war durch eine gutfchlieisende Doppelthüre derart
zugänglich, dafs man jedes Rohr durchfahren oder herausziehen konnte, wie es
Reinigung oder Reparatur verlangt.
Unter dem Feuercanal war noch ein Fahrcanal angelegt, deffen für gewöhn-
rerlegte Einfteigöffnung das Herausholen des Ruffes und derFlugasche erlaubte,
die beim Durchftofsen der Rohre hinten einfiel, aber auch die dortige Rohrwand
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Um denHauptkeffel erfchien das Mauerwerk doppelt ausgeführt, und konnte
len Dehnungen zwanglos folgen, welche die Temperatursunterfchiede mit fich
‚rachten. Das Gleiche war auch den Keffeln möglich, deren Obertheile je ein
weiter Bogen überfpannte, der fie warm aber entlaftet hielt.
Aehnlich den amerikanifchen waren auch diefe Keffel nur an drei Punkten
mitzwei Vorderpratzen und einem hinteren Doppel-T-Fufs getragen. Diefe Lagerung
wurde bereits dort gewürdigt, und es erübrigt hier höchftens noch zu bemerken,
dafs diefer hintere Gufsträger allfeitig ummauert war, was zur Schonung des
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anliegenden Bleches wefentlich beiträgt.
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Bei jedem Keffel war die höchfte Sorge darauf verwendet, dafs die Stich-
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flamme, welche ober der Feuerbrücke zu erwarten ftand, die Bleche ftreifte und
nicht ftöfst, und nicht eben eine Niethung traf.