Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

$ 44. Stromabstufung mittels Rheostaten. 89 
Wenn wir z. B. den Strom von 15 Daniell’schen Elementen direkt durch 
einen Körperteil leiten, so würden wir einen Strom haben, dessen Stärke sich 
folgendermassen berechnet: 1 Daniell hat nahezu eine elektromotorische Kraft 
von 1 Volt und einen innern Widerstand von etwa 1,4 Ohm. Die 15 Elemente 
haben also einen Widerstand von 21 Ohm. Rechnen wir dazu den Widerstand der 
Leitung und des Körperteils zu 979 Ohm. Dann haben wir 
2a 
“1000 Ohm 
Schalten wir aber 10 Ohm als Nebenschliessung ein, so wäre nach $ 41 Gleichung (6): 
Tı E.w, ar 19.210 A 150 
I mw tmw+tww 21.10+979.10+ 21.979 ° 210 + 9790 + 20559 
— nahezu 5 Milliampere. Bei Einschaltung von 20 Ohm als Nebenschliessung er- 
halten wir ebenso: 
— 15 Milliampere. 
  
J, = nahezu 7,5 Milliampere. 
Bei Einschaltung von 3) Ohm als Nebenschliessung ebenso: 
J, = nahezu 9 Milliampere 
und so weiter. Wir sehen also, dass man im Stande ist, durch allmähliche Ver- 
mehrung der Widerstände der Nebenschliessung (da wir ja langsamer vorschreiten 
und nicht von 10 zu 10 Ohms, sondern allmählich die Widerstände vermehren 
können) den Strom ganz allmählich anschwellen zu lassen. 
Statt dieser Rheostaten hat man auch Flüssigkeitsrheostaten an- 
gewandt. Am besten nimmt man dazu enge Glasröhren, welche mit 
konzentrirter Lösung von Zinksulfat gefüllt sind. Die Röhre wird 
vertikal aufgestellt, unten mit einem Kork geschlossen, durch welchen 
ein amalgamirter Zinkdraht hindurchgeht. Von oben senkt man einen 
gleichfalls amalgamirten Zinkdraht ein. Indem man diesen verschiebt, 
kann man eine längere oder kürzere Flüssigkeitssäule einschalten, 
welche bei dem geringen Querschnitt, den man der Röhre geben kann, 
und dem grossen spezifischen ‚Widerstand der Flüssigkeit einen sehr 
erheblichen Widerstand darstellt. Durch die Kombination von Zink- 
sulfat und amalgamirtem Zink wird Polarisation vermieden. 
$ 45. Wir haben im Vorhergehenden gesehen, das ein elek- 
trischer Strom in einem System von verzweigten Leitern sich so ver- 
teilt, dass der durch jeden Zweig sich ergiessende Stromesanteil im 
umgekehrien Verhältniss zum Widerstand dieses Zweiges steht. Dabei 
ist es durchaus gleichgiltig, wie gross die Zahl der Zweige ist, in 
welche sich der Leiter teilt. Denken wir uns nun einen Leiter von 
irgend welcher Gestalt, etwa eine kreisförmige Scheibe von Metall, an 
deren Umfang an zwei diametral gegenüberliegenden Punkten der 
Strom ein- und austritt, so ist es offenbar gestattet, sich diese Scheibe 
zusammengesetzt zu denken aus einer Anzahl leitender gleich dicker 
Streifen, welche alle in dem einen Punkte anfangen und in dem 
       
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
 
	        
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